01.05.2022

Deutlicher Staader Sieg im Derby in Rheineck

Das Nachbarschaftsderby zwischen Rheineck und Staad ging 1:4 aus, doch auch Rheineck nimmt Positives mit.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
«Ich bin überrascht, dass Rhein­eck erst vier Punkte hat», sagte Staads Sportchef Dogan Özdogan nach dem Spiel. Er brachte damit den Eindruck auf den Punkt, den Rheineck in den letzten beiden Spielen hinterlassen hat. Wie in Rebstein, gab es für die Unterrheintaler auch im Derby gegen Staad nichts zu holen, sondern eine deutliche Niederlage. Doch Rheineck zeigte eine intakte Mannschaft zu sein, die auf solche Leistungen aufbauen will. Das wird höchst wahrscheinlich in der 4. Liga geschehen, für den Ligaerhalt bräuchte es ein wahres Wunder – aber die Basis für einen Neubeginn ist vorhanden.Auf der anderen Seite stand der FC Staad, der sich in herausragender Form befindet und vier der letzten fünf Spiele gewonnen hat. In Rheineck tat er dies auf souveräne Art, obwohl er zwischenzeitlich den Ausgleich hinnehmen musste. Staads Weg zum Sieg begann in der 14. Minute, als Innenverteidiger Marko Kostadinovic nach einer Ecke wuchtig per Kopf zum 1:0 traf. Danach parierte der starke Goalie Bostjan Stampfel einen schönen Freistoss von Christian Sutter, mit dem Rheineck zeigte, ebenfalls im Spiel angekommen zu sein. Noch deutlicher zeigte Rheineck dies in Minute 21, als Fabian Krämer mit einem sehenswerten Steilzuspiel Nderim Bektashi lancierte. Er dribbelte Stampfel aus, zögerte kurz und schob dann zum 1:1 ein.Das Spiel war in dieser Phase ausgeglichener als erwartet, doch Staad hatte auf den Ausgleich eine Antwort parat. Diesmal war es Stürmer Slobodan Aksic, der den Ball zum 2:1 versenkte (26.). Die nächsten Chancen hatten einerseits Mattia Morgante (an die Latte), andererseits Luca Müller (Stampfel hält). Die Vorentscheidung fiel dann zwei Minuten vor der Pause, als Pascal Nussbaum einen magistralen Pass von Gazmend Morina zum 3:1 verwertete. Morina war der Mann des Spiels: Er hielt nicht nur die Abwehr zusammen, er trat als Captain und Leader auf – und schaltete sich hin und wieder wirkungsvoll in die Offensive ein.Nach der Pause flachte das bis dahin attraktive Spiel deutlich ab, es gab nur noch wenige Torchancen – dies aber auf beiden Seiten. Rheineck hätte so durchaus den Rückstand nochmals verkürzen können, es nutzte seine Möglichkeiten dazu jedoch nicht aus. So war es an den Gästen, den Schlusspunkt unter dieses Derby zu setzen. Milos Markovic verwertete in der 96. Minute einen Penalty zum Endstand von 4:1.Ein funktionierendes KollektivIn der zweiten Hälfte der Hinrunde war Staad in eine Resultatkrise geschlittert. Davon haben die Seebuben sich im Frühling aber erholt: Bisher holten sie in fünf Spielen zwölf Punkte, besiegten mit Altstätten, Rebstein, Rüthi und Rheineck fast die gesamte Rheintaler Konkurrenz. Nur der ersten Mannschaft des USV Eschen/Mauren unterlag Staad, das eine spannende Mannschaft hat: Da sind einerseits die auswärtigen Verstärkungen, die das Team wirklich stärker machen, andererseits die starken Staader wie Marco Morgante, Andri Knellwolf oder Pascal Nussbaum.Architekt dieses funktionierenden Kollektivs ist Sportchef Dogan Özdogan. Er sagt: «Die Bereitschaft, besser werden zu wollen, muss immer da sein», und spricht damit darauf an, dass Staad noch nicht am Ende seiner Ambitionen ist. Er sagt aber auch: «Bleibt das Team so zusammen, was unser Ziel ist, wird es im Sommer keinen grossen Umbruch geben.» Das Spiel in Rheineck stellt ihn zufrieden – einigermassen zumindest. «In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr Fussball gespielt. Das können wir besser.»

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