Die Besserstellung von über 5 Mio. Franken gegenüber dem Budget 2023 wird folgendermassen erklärt: Sie ist massgeblich auf nicht cash-flow wirksame Liegenschaftenaufwertungen im Finanzvermögen von rund 4 Mio. Franken sowie verschiedene Minderaufwendungen zurückzuführen.
Das Budget 2024 rechnet mit einem Defizit von 1,5 Mio. Franken bei gleichbleibenden Steuersätzen, teilt die Gemeinde weiter mit. Mit dem Steuerfuss von 76 Prozent rechnet der Finanzplan 2024 bis 2027 mit einem schrittweisen Abbau der Ausgleichsreserve. Die Feuerwehrersatzabgabe senkt der Gemeinderat um zwei auf fünf Prozent der Einfachen Steuer.
Die Jahresrechnung der politischen Gemeinde Widnau schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 2'488'905.48 ab. Budgetiert war ein Defizit von Fr. 787'700. Die Besserstellung von Fr. 3'276'605.48 gegenüber dem Budget 2023 stammt insbesondere aus den zwei Kontogruppen Soziale Sicherheit und Finanzen/Steuern.
Rückläufige Fallzahlen und tiefere Asylkosten
Im Bereich der Sozialen Sicherheit tragen rückläufige Fallzahlen, einmalige, nicht budgetierbare Rückerstattungen und tiefere Asylkosten zu einer Besserstellung gegenüber dem Budget von rund 1,37 Mio. Franken bei. In der Kontogruppe Finanzen/Steuern beträgt die positive Budgetabweichung 1,724 Mio. Franken.
Diese ergibt sich einerseits aus den nicht cash-flow-wirksamen Liegenschaftsaufwertungen im Finanzvermögen von netto 3,8 Mio. Franken. Andererseits weist der Steuerabschluss ein negatives Ergebnis mit einem Minderertrag von 1,494 Mio. Franken aus. Die im Steuerabschluss ausgewiesenen Mindererträge bei den Quellensteuern resultieren aus fehlerhaften Steuerausscheidungen durch das kantonale Steueramt.
Ohne diese Buchgewinne und ohne die grossen Quellensteuerrückzahlungen aufgrund von Fehlbuchungen des kantonalen Steueramts hätte die Rechnung 2023 praktisch ausgeglichen abgeschlossen. Der Gemeinderat beantragt, vom Ertragsüberschuss 2 Mio. Franken in eine neue Vorfinanzierung für den Neubau Mitteltrakt Sporthalle/Kunsteisbahn (Standortbeitrag Widnau 3,7 Mio. Franken) einzulegen sowie die verbleibenden rund 500'000 Franken der Ausgleichsreserve für künftige Defizite zuzuweisen.
Abschlüsse der unselbständigen Gemeindeunternehmen
Die Jahresrechnung der Elektrizitätsversorgung Widnau (EVW) schliesst mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 1'362'927.89 ab. Im 2023 wurde ein Bezug aus der Unter-/Überdeckungsreserve von Fr. 203'700.-- budgetiert. Der Aufwandüberschuss wird gemäss dem eidg. Stromversorgungsgesetz der Unter-/Überdeckungsreserve der EVW belastet, die per Ende 2023 eine Überdeckung von Fr. 5'376'985.68 ausweist und innert drei Jahren zu reduzieren ist.
Bei der Rechnung des Kommunikationsnetzes Widnau (Kabelnetz) wurde ein Ertragsüberschuss von Fr. 1'460'069.49 erzielt (Budget: Fr. 1'238'200). Der Ertragsüberschuss wird in die Baureserve eingelegt.
Die Jahresrechnung der Wasserversorgung Widnau (WVW) schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 1'499'984.84 ab. Für 2023 wurde ein Ertragsüberschuss von Fr. 1'669'100 budgetiert. Der Ertragsüberschuss wird ins Eigenkapital der Wasserversorgung eingelegt.
Die Jahresrechnung vom Haus Augiessen / Zentrum Zehntfeld schliesst mit einem Defizit von Fr. 886'910.12 ab. Für 2023 war ein Bezug aus der Rücklage für den Betrieb und Bau Altersheim von Fr. 225'500 budgetiert. Der Aufwandüberschuss wird aus der für Betriebsdefizite verfügbare Reserve bezogen, die Ende 2023 einen Bestand von rund Fr. 926'000 ausweist. Das Budget 2024 mit einem Defizit von Fr. 840'200 basiert auf einer prognostizierten Vollbelegung ab Mitte 4. Quartal 2024 und stellt somit nach dem Neubezug des Zehntfelds ein Übergangsjahr dar. Der Gemeinderat geht ab Vollbelegung von einer Kostendeckung und somit künftig mindestens von einem ausgeglichenen Budget aus.
Die Spitex schliesst mit einem Defizit von Fr. 320'381.83 ab (Budget: Defizit von Fr. 383'100), das durch den Gemeindehaushalt gedeckt wird.