14.06.2019

Des einen Freud, des anderen Schwemmholz

Im Gegensatz zum Hochwasser Ende Juni 2016 ist dieses Mal kaum Treibholz an den Dämmen des Mittelgerinnes liegen geblieben. Im Bodensee hingegen haben sich grosse Schwemmholzteppiche gebildet.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Vom Hochwasser von Anfang Woche zeugen im Rheinvorland nur noch Pfützen. Abgesehen von ein paar Baumstämmen bei der Rietbrücke, ist von Schwemmholz kaum etwas zu sehen. Anders beim Hochwasser 2016. Der Rhein liess damals zwischen Kriessern und St. Margrethen rund 3000 Tonnen Treibholz liegen. Drei Wochen war das Rheinunternehmen damit beschäftigt, das Schwemmholz einzusammeln und abzutransportieren.Claudio Senn, weiss, warum dieses Mal kaum Holz liegen geblieben ist: «Weil es vor 2016 längere Zeit kein Hochwasser gab, konnte sich entlang des Flusses mehr Totholz ansammeln», sagt der stellvertretende Leiter des Rheinunternehmens. Zudem habe der Fluss beim Hochwasser 2016 etwa 2200 m3 Wasser pro Sekunde geführt, dieses Mal etwa 1950 m3/Sek. Bei der ersten Hochwasserspitze stammte das meiste Holz aus dem Vorder-, bei der zweiten Spitze am Dienstag aus dem Hinterrhein. «Bei der ersten Welle blieb das Wasser im Mit­telgerinne, sodass das ganze Schwemmholz in den See gespült wurde», sagt Claudio Senn. Die zweite Hochwasserspitze habe das Rheinvorland relativ spät geflutet, als der grösste Teil des Holzes am Mittelrheintal bereits vorüber getrieben war.«Ich glaube, die Rheintaler Holzfischer haben trotzdem viele Stämme rausgezogen», sagt Senn. Die Nachbarn ennet der Grenze hat es härter getroffen. Vorarlberger Medienberichten zufolge, haben sich grosse Treibholzteppiche gebildet. So auch bei der Seebühne der Bregenzer Festspiele. «Wir haben so viel Treibholz wie schon viele Jahre lang nicht mehr», wird der Pressesprecher der Stadt Bregenz zitiert. Auch der Pegel stimmt die Bodenseeanrainer nachdenklich. Der Pegel in Konstanz hat gestern um 14 Uhr 470 Zentimeter erreicht, Hochwassermeldepflicht ist ab 480 Zentimetern. 

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