Eigentlich war der Triathlet mit gemischten Gefühlen an den Start gegangen. Drei Wochen vor der EM war er bei einem Aquabikerennen in St.Pölten (Ö) gestartet, das ebenfalls über die Mitteldistanz ging. Schawalder war mit seiner Leistung zwar zufrieden, spürte aber, da ist noch Luft nach oben.
Eine Woche später startete der Widnauer in Bregenz als Teilnehmer einer Stafette. Das Altherren-Team mit Thomas Knoll als Schwimmer, Alexander Schawalder als Radfahrer und Matthias Nüesch als Läufer gewann – als älteste Gruppe – den Wettkampf eindrücklich. «Nüeschli als Superläufer holte einen nach dem anderen ein und Knoll als ex-Schwimmer gab mir eine gute Vorlage. Ich spürte, die Form steigt», so Schawalder.
In Coimbra erfolgte der Schwimmstart im Fluss Mondego im Rolling-Start-Verfahren: Alle fünf Sekunden starteten vier Athleten. «Das bedeutet, im Ziel weisst du nicht, ob du gewonnen hast. Ich ziehe den Massenstart vor, wie er am Rhyathlon erfolgt», sagt der OK-Präsident des Rheintaler Triathlons. Dann widerfuhr ihm auch noch ein Malheur. «Leider erwischte ein Schwimmer den Reissverschluss meines Neoprens und ich musste kurz anhalten, um ihn wieder zu schliessen», so Schawalder leicht verärgert.
Auf dem Rad fuhr Schawalder die vier Runden mit insgesamt 420 Höhenmetern trotz Gegenwindes in einem Durchschnittstempo von 39 km/h. «Ich war selber überrascht, dass es so gut lief. Der neunte Rang in der Gesamtrangliste über 130 Athleten an einer Europameisterschaft freut mich ganz besonders – und selbstverständlich der Sieg in meiner Altersklasse», so der frischgebackene Europameister.
Im Oktober folgt mit der Weltmeisterschaft in der Nähe der spanischen Grossstadt Malaga ein weiterer Höhepunkt in Schawalders Saison. Der EM-Titel verleiht dem Widnauer noch mehr Motivation, sich optimal darauf vorzubereiten.