Im Rahmen des technischen Gestaltens erlebten die beiden Realklassen von Christoph Dussling und Andreas Graf der Oberstufe Oberriet die Verarbeitung des Elements Holz.Der Nachmittag startete beim Werkhof Mettlen in Oberriet. Begrüsst wurden die 31 Schülerinnen und Schüler von Röbi Kobler, Revierförster, und Daniel Kobler, Inhaber der Kobler Holzbau AG. Die Besucher teilten sich in drei Gruppen auf, die sich den Forstbetrieb, die Sägerei und die Holzverarbeitung genauer anschauen wollten.Im Wald hiess Sascha Kobler, Förster von Rüthi, die erste Gruppe willkommen. Er und zwei Forstwarte erklärten den Jugendlichen, wie man eine Tanne fachgerecht und sicher fällt sowie den Baum zur Weiterverarbeitung bereitstellt. Nachdem die Fallrichtung und die Höhe der Tanne bestimmt waren, fiel die mehr als hundertjährige Tanne mit lautem Krachen auf den Boden. Nurdin, Schüler der 2rb: «Es ist spannend zu sehen, wie viele Arbeitsschritte nötig sind, bis der Baum fällt.». Der professionelle Umgang mit Motorsäge und Seilwinde beeindruckte die Schüler und zeigte den Alltag eines Forstwarts auf. «Dä Chlapf vom Baum, wenn er auf dem Boden fällt, ist schon eindrücklich», meinte Fabian.In der Sägerei begrüssten Röbi Kobler und Roland Haltinner, Inhaber der Sägerei, die zweite Gruppe. Sie zeigten auf, dass Holz nicht gleich Holz ist. Je nach Lage und Gesundheitszustand des Baumes kommt weniger oder mehr Substanz in den Häcksler. In der Holzbewirtschaftung gilt es zu beachten, ob ein Baum von Borkenkäfer oder Holzbläue befallen ist. Gesundes Holz entsteht erst im Zusammenspiel mit Mensch und Natur. Die grosse Blockbandsäge und die Bedienung der Vollgatter-Säge beeindruckten nicht nur akustisch, sondern auch durch die Genauigkeit des Schnitts und die Grösse der Sägeblätter.Die Holzverarbeitung bildete den Abschluss des Prozesses. Daniel Kobler brachte fachmännisch den Beruf des Schreiners und des Zimmermannes den Schülerinnen und Schüler näher. Auf der einen Seite bleibt die Handwerkskunst ein wichtiger Bestandteil der Holzberufe, auf der anderen Seite lässt der Einsatz von modernen CNC-Robotersägen neue Gestaltungs- und Verbindungsmöglichkeiten für Holzkonstruktionen zu. Den Abschluss des Nachmittages bildete die Besichtigung eines neu erstellten Mehrfamilienhauses in Kobelwald, in dem die diversen Holzverarbeitungstechniken in seiner Endform zu betrachten waren. In der angenehmen Wohnatmosphäre verweilten die Jugendlichen gerne und liessen sich von den De- tails und den architektonischen Schönheiten faszinieren. In der Feedbackrunde fasste Pädy es folgendermassen zusammen: «Ein toller Nachmittag, vom Baum im Wald bis zum fertigen Holzhaus, es war wie eine kleine Zeitreise.»Die Schule freut sich auf die Bretter, die aus dem Baum für sie zugesägt werden. Im Frühjahr sollen aus den Klotzbrettern kleine Möbel in der Schulwerkstatt hergestellt werden. Erste Ideen und Skizzen sind schon vorhanden. (pd)