Der Vorstand des Rhein-Valley-Hospitals trifft sich zur Sitzung bei Erich Kühnis. Der Präsident ist vor wenigen Wochen von einer Keniareise zurückgekehrt. Er berichtet von der Entwicklung vor Ort.
Seit Erich Kühnis aus dem Erwerbsleben ausgeschieden ist, widmet er nach wie vor einen grossen Teil seiner Zeit dem Verein, dem er seit 24 Jahren vorsteht. Drei- bis viermal im Jahr fliegt er in den Osten Kenias und besucht das Projekt, das der Altstätter Verein vor drei Jahren in der Region Shimba Hills in Angriff genommen hat.
Der direkte Austausch mit Projektleitung und Bevölkerung ermöglicht es dem Präsidenten, die Bedürfnisse zu erkennen und zu überprüfen, ob die Vorstandsbeschlüsse umgesetzt werden.
Thematische Kliniktage und HIV-Beratung
Vor knapp zwei Jahren eröffnete der Vorstand eine Tagesklinik bei der Schule Maji Moto. Ziel war es, den 700 Kindern und ihren Familien eine zuverlässige medizinische Grundversorgung bereitzustellen. Zu der Zeit gab es sie in der Gegend nicht. Folglich starben Kinder wie Erwachsene an mangelnder Behandlung und fehlenden Medikamenten.
Der Verein stellte die einheimische Medizinerin Violet Maghanga als Spitalleiterin ein. Sie entwickelte ein Konzept, wie mit möglichst geringem Einsatz ein grosser gesundheitlicher Nutzen erreicht wird. Kühnis sagt: Mit der Tagesklinik habe sich viel verändert.
Nun kann ein Kind, das an einer einfachen Infektion erkrankt ist, geheilt werden.
Damit die Menschen erfahren, wo sie ihre Erkrankungen behandeln lassen und wie sie vorbeugen können, führten Violet Maghanga und ihr Team Kliniktage mit jeweils einem Schwerpunkt durch. Einmal standen Frauen und Mädchen mit Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und weiteren gynäkologischen Themen im Zentrum. Ein anderes Mal wurden Kinder mit Spastik oder Bewegungsstörungen physiotherapeutisch behandelt.
Über HIV zu sprechen und sich Rat zu holen, ist in Maji Moto nicht üblich. Viele Menschen wissen nicht, dass Aids behandelbar ist und der Staat die Kosten der Medikamente trägt. Bisher gab es keine Einrichtung, die für die Verteilung an die Patienten verantwortlich war. Nun gibt die Klinik die richtige Dosis ab und klärt die Leute aktiv auf.
Bildung und Gesundheit fördern
Der Verein will das Behandlungsangebot weiter ausbauen und investieren. Erich Kühnis sagt: «Unser Healthcenter benötigt dringend ein Labor, ein Geburtszimmer und einen grösseren Raum für Therapien an schwerbehinderten Kindern.» An seinem letzten Besuch legte Violet Maghanga dem Präsidenten einen detaillierten Plan vor. Die geschätzten Kosten der zusätzlichen Infrastruktur, inklusive diverser Testgeräte, betragen etwa 60`000 Franken.
Um den Betrag finanzieren zu können und die Unterstützungsbeiträge an die Schule (in Trägerschaft des Partnervereins Schilling für Shilling) langfristig gewährleistet zu wissen, wandte sich der Verein kürzlich mit einem Informationsschreiben an seine Gönner und Spender. Erich Kühnis:
Gesundheit und Bildung hängen zusammen. Es braucht beides, um den Kindern eine Perspektive zu geben.
Inzwischen haben die Bauarbeiten begonnen, sie schreiten zügig voran. Im September reist eine Vorstandsdelegation nach Kenia, sie wird die neuen Räume eröffnen und mehr Behandlungsformen anbieten.
Mehr Informationen zum Verein gibt es hier.