Henri SeitterAls Junior lernte er das Fussballspielen beim FC Diepoldsau und in der IG Widnau/Diepoldsau von Grund auf. Von dort wechselte er zum FC Altstätten und machte erstmals Bekanntschaft mit seinem späteren Brühler Trainer Erik Regtop. Dann folgte eine eher schwierige Zeit beim USV Eschen-Mauren, obwohl er sich mit dem damaligen und heutigen Trainer Uwe Wegmann eigentlich gut verstand; jedenfalls bekam er Ende Saison keinen Vertrag und wechselte im letzten Moment für eine halbe Saison zum FC Rebstein in eine tiefere Liga. Doch Erik Regtop erinner- te sich an seinen ehemaligen Rheintaler Schützling und holte Raphael Huber zum SC Brühl nach St. Gallen, wo er sofort zum Stammspieler avancierte. Zusammen mit zwei weiteren Rheintalern (Flatz und Liechti) bildeten sie damals eine Fahrgemeinschaft.Acht bis zehn SaisontoreVon Jahr zu Jahr konnten sich die Brühler, nicht zuletzt dank den Flügelläufen Hubers, in der Tabelle kontinuierlich verbessern. Zu seinen Stärken gehören vor allem die Schnelligkeit und die körperliche Fitness. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er zu 100 Prozent als Handwerker arbeitet. Man kann sich vorstellen, dass nach einem achtstündigen Arbeitstag das wöchent-lich viermalige Training zu einer körperlichen Belastung werden kann. Doch da hilft ihm seine seriöse Einstellung einen guten Schritt weiter. Raphael Huber ist sich auch nicht zu schade, Defensivarbeit zu leisten. So spielte er auch zweimal als linker Aussenverteidiger, als in der Defensive beim SC Brühl keine Verteidiger mehr zur Verfügung standen. Mit seinen regelmässig acht bis zehn Saisontoren verfügt er für einen Aussenstürmer über einen ausgezeichneten Wert. Verbesserungspotenzial sieht Raphael Huber vor allem bei seinem schwächeren linken Fuss und zuweilen auch beim mangelnden Selbstvertrauen nach einer missglückten Aktion. Raphael Huber fühlt sich beim SC Brühl pudelwohl. Das Niveau in der höchsten Amateurklasse ist beachtlich und das Klima in der Mannschaft und im Verein könnte nicht besser sein. Uwe Wegmann, den er bereits aus Liechtensteiner Zeiten kennt, ist ein akribischer Trainer, der den Spielern trotz grossem Konkurrenzkampf die nötige Wertschätzung schenkt. Dazu kommt, dass wohl kaum ein anderer Promotion-League-Verein so familiär geführt wird wie die «Kronen», und das als grösster Sportclub der Stadt St. Gallen. Fahrgemeinschaft mit Michael ScherrerGemeinsam mit dem zweiten Rheintaler beim SC Brühl, Michael Scherrer, fahren sie jeweils am Wochenende ins Paul-Grüninger-Stadion. Raphael Huber möchte weiterhin dem Klub treu bleiben, auch wenn ein Angebot aus der Challenge League eintreffen sollte. Die zweithöchste Spielklasse käme nur dann in Frage, wenn ein Aufstieg mit dem SC Brühl gelingen sollte. Wenn der positive Trend der letzten Jahre anhält, ist das in ein oder zwei Jahren kein Ding der Unmöglichkeit. Und Raphael Huber befindet sich ja im besten Fussballeralter mit einigem Potenzial. Dieses Jahr hat er sich den dritten Tabellenrang zum Ziel gesetzt, damit wäre man direkt für die erste Cup-Hauptrunde qualifiziert. Momentan trennen die St. Galler nach dem unglücklich missglückten Rückrundenstart in Köniz noch vier Punkte von diesem ambitionierten Ziel. Verbal mehr Verantwortung übernehmenUnter Uwe Wegmann gehört Raphael Huber zu den Stammspielern und Leistungsträgern, an ihm führt auf der rechten Flügelseite momentan kein Weg vor-bei. Sein Trainer hat nur einen Wunsch an den Rheintaler: Er dürfte etwas mehr Verantwortung übernehmen (verbal); doch da steht Raphael Huber wohl die ruhige und fast zu bescheidene Art auch in Zukunft zuweilen im Weg.SC Brühl – SC KriensDer SC Brühl bestreitet heute Samstag, 17. März, um 16.30 Uhr im Paul-Grüninger-Stadion ein Promotion-League-Heimspiel.