Garten 13.07.2024

Der Tigerschnegel ist die Raubkatze unter den Schnecken

Sehr oft begegne ich in meinem einer grossen Schnecke mit gekieltem Hinterteil. Sie verbirgt sich tagsüber unter Laubschichten, unter morschen Brettern und zwischen Blütenstaudenhorsten.

Von Bert Stankowski, Weisslingen
aktualisiert am 14.07.2024

Ein Tigerschnegel, aus der Familie der Schnegel (Limacidae), ist zu Besuch. Das Tier ist sehr interessant und im Vergleich zu den meisten Nacktschnecken sehr gross. Ausgestreckt misst er bis zu 20 Zentimeter. Das ist es ganz schön gross für eine Schnecke und darum bei vielen Gärtnern und besonders Gärtnerinnen nicht sehr beliebt!

Dieses Tier, lateinisch Limax maximus genannt, gehört aber nicht direkt zu unseren üblichen Nacktschnecken, sondern zur Familie der Schnegel. Es ist in Europa heimisch, wurde vom Menschen aber auch in andere Teile der Welt verschleppt.

Bert Stankowski.
Bert Stankowski.
Bild: pd

Die Tigerschnegel haben charakteristische Merkmale, an denen man sie schnell erkennen kann. Ihr schlanker, länglicher Körper ist variabel in der Länge und misst meistens um die 10 Zentimeter, kann aber auch bis doppelt so gross werden. Auch die Farben und Flecken ändern von Tier zu Tier. Es gibt graue bis beige Exemplare mit dunkel, fast schwarzen Flecken und Streifen, die einem an einen Tiger erinnern, darum auch der pointierte Namen.

Bevorzugt lebt die Schneckenart in eher feuchten Umgebungen wie Wäldern und Gärten. Darum sind sie meist nachtaktiv und verstecken sich wie gesagt tagsüber unter Holz oder Laub.

An feuchten, regnerischen Tagen kommen sie auch tagsüber heraus und gehen auf die Jagd. Als Allesfresser ernähren sie sich von vielerlei Pflanzenmaterial, Pilzen, verrottetem Grünzeug, und eben auch von totem Tiermaterial.

In meinem Garten spielen sie eine wichtige Rolle, weil sie zur Zersetzung organischen Materials beitragen. Im Gegensatz zu einigen anderen Schneckenarten, die als Schädlinge angesehen werden, können Tigerschnegel nützlich sein, da sie schädliche Nacktschneckenarten und deren Schneckeneier im Allgemeinen fressen.

Wie alle Schneckenarten sind die Tigerschnegel sogenannte Zwitter, denn sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Sie legen ihre Eier nach der Paarung an geschützten Orten ab, wo die jungen Schnecklein schlüpfen.

Tigerschnegel sind weitgehend als Nützlinge zu betrachten. Vielleicht sehen sie nicht so schön aus, aber welche Schnecke tut das schon? Es liegt immer im Auge der Betrachterin oder des Betrachters.

Ich mag sie jedenfalls, da sie eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht spielen!

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