12.06.2019

Der Teufel steckt im Kleiderschrank

Du achtest beim Kauf von Lebensmitteln auf Nachhaltigkeit und Ökologie? Du versuchst sogar die verpönten Plastiksäckli in der Gemüseabteilung nicht mehr zu benutzen? Umso besser für dein Karma! Und deinen ökologischen Fussabdruck hältst du so klein.

Von kh
aktualisiert am 03.11.2022
Doch es gibt noch Verbesserungspotenzial. Denn der grösste Teil der Klamotten in deinem Schrank besteht aus Erdöl, also aus nicht nachwachsenden Rohstoffen. Und ja, sogar Baumwolle hat ihre Öko-Tücken. Du glaubst das nicht?! Dann lies unsere Facts und mach deinen persönlichen Kleider-Check.Chemiefasern aus nicht nachwachsenden Rohstoffen (Erdöl) Plastik-Textilien verfügen zwar oft über ausgeklügelte funktionelle und pflegeleichte Eigenschaften. Allerdings stellt die Produktion durch hohen Energie- und Wasserverbrauch und den Einsatz von Schwermetallen eine immense Umweltbelastung dar. Auch gelangen beim Waschen schädliche Partikel in unsere Gewässer.Zu Plastik-Textilien zählen:PolyesterPolyamid (Nylon)PolyacrylPolyurethan (Alcantara, Elasthan)PVCMicrofaserPolypropylenAber: Eine Fleece-Jacke aus recyceltem PET schneidet unter Umweltaspekten sogar wesentlich besser ab, als eine entsprechende Jacke aus herkömmlichen Baumwollfasern.Naturfasern aus tierischen und pflanzlichen Rohstoffen Naturfasern bestehen zwar aus nachwachsenden Rohstoffen. Aber auch sie haben ihre Schattenseiten. Gerade Baumwoll-Produkte fordern ihren Tribut: Massenweise schädliche Dünge- und Entstäubemittel, Pestizide und Konservierungsstoffe werden eingesetzt. Der Wasser- und Energieverbrauch ist sehr hoch und es kommt meist Gentechnik zum Einsatz. Lange Transportwege bedeuten einen gesteigerten Erdölverbrauch. Hinzu kommen giftige Färbemittel.Besser ist da Bio-Baumwolle. Die ist zwar teurer, wird aber auch deutlich umweltschonender produziert.Im Vergleich zu herkömmlicher Baumwolle ist der Energieverbrauch bei der Produktion von Textilien aus Hanf oder Flachs (Leinen) geringer. Auch Wolle schont die Ressourcen – die Tierhaltung mal nicht berücksichtigt – aufgrund ihrer selbstreinigenden Eigenschaft. Bei Seide fallen vor allem die verwendeten Silikone, Mineralsalze und die oft schwermetall- und säurehaltigen Färbemittel ins Gewicht, die in die Abwässer gelangen.Chemiefasern aus pflanzlichen Rohstoffen Diese Textilarten werden aus Holzfasern (z. B. Bambus) und Nebenprodukten aus der Landwirtschaft gewonnen und chemisch veredelt. Zwar wird dafür einiges an Energie aufgebracht, jedoch belasten die Nutzung und Pflege unsere Umwelt merklich weniger (z. B. durch bügelarme Stoffe). Abwasser sind auch hier schadstoffbelastet.Dazu gehören:Viskose                                              TencelLyocellCuproBambusModalFazit Die Produktion von Textilien schädigt die Umwelt enorm. Dies belegen diverse Studien. Der zunehmende Kleiderverschleiss einer Wegwerfgesellschaft, kurzlebige Trends und mindere Produktqualität sind sehr belastend. Entscheidend sind der Weg, den ein Kleidungsstück zurücklegt, und die energieintensiven Arbeitsschritte, die stets dem niedrigsten Lohn folgen. Mit einem kurzen Blick aufs Etikett vor dem Gang zur Kasse und Kleidung, die Trends überdauert, hilfst du entscheidend mit beim Kampf gegen Plastikmüll. Das wichtigste Kriterium ist Langlebigkeit. Egal, ob es sich um Stoffe aus Baumwolle, Bio-Baumwolle oder Chemiefasern handelt: Je länger die Kleidung getragen wird, desto ökologischer.Du hast bereits jetzt einen Vorzeige-Kleiderschrank? Dann schreibe uns eine E-Mail an life@rheintaler.ch [caption_left: Quellen: greenpeace.com, globalesthirt.wordpress.com, br.de, ecodesignkit.de]

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