08.10.2018

Der Tag nach dem Brand

Das Restaurant Sonne an der Bahnhofstrasse ist in der Nacht auf Sonntag abgebrannt. Zwei Menschen starben. Hugo Langenegger, Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Oberriet, berichtet, wie er die Rettung von zwei Männern erlebte.

Von Rossella Blattmann
aktualisiert am 03.11.2022
Rossella BlattmannAm Sonntag brannte die Tradi­tionsbeiz Sonne komplett ab. «Als wir vor Ort waren, brannte das Restaurant Sonne bereits lichterloh», sagt Hugo Langenegger, Kommandant der Feuerwehr Oberriet. Die Feuerwehr konnte einen 23-jährigen Hausbewohner und einen 57-jährigen Mann retten. Beide Männer wurden am Sonntag verletzt ins Spital gebracht. «Der 23-Jährige rief immer wieder nach seiner Freundin», sagt Langenegger. Seine Freundin soll sich noch im brennenden Gebäude befunden haben. Ob es sich bei der Frau um eines der beiden Todesopfer handle, wisse er nicht. «Als wir das Haus betreten konnten, fanden wir die zwei Toten vor», sagt der Oberrieter Feuerwehrkommandant. Die Feuerwehr wisse nicht, um wen es sich bei den Todesopfern handle.Gemäss Hanspeter Krüsi, Leiter Kommunikation der St. Galler Kantonspolizei, hatte ein Passant um 3.23 Uhr Alarm geschlagen. «Um Mitternacht sind die letzten Gäste gegangen», sagte der Betreiber der «Sonne», Roger Eugster, am Sonntag. Nach einer Stunde habe das Personal um 1 Uhr Feierabend gemacht.Viele SchaulustigeDas Gebäude, in dem sich die «Sonne» befand, war über hundert Jahre alt. «Daher war es für uns sehr schwierig und zeitaufwendig, die Flammen zu löschen», sagt Langenegger. Auch als von aussen keine Flammen mehr zu sehen waren, hörte für die Feuerwehr die Arbeit nicht auf. «In den Wänden befanden sich viele Hohlräume. Wir mussten jede Wand in jedem Zimmer aufmachen, um die Glutherde komplett löschen zu können.» Die Nachlöscharbeiten hätten bis 17 Uhr am Sonntagnachmittag angedauert.Da in Oberriet gerade Kilbiwochenende war, schauten zahlreiche Schaulustige bei den Löscharbeiten zu. Sie hätten die Feuerwehr bei ihrer Arbeit nicht gestört, sagt Langenegger: «Die Menschen blieben hinter der Absperrung, so konnten wir ungestört unserer Arbeit nachgehen.» Beim Brand der «Sonne» seien rund zehn Fahrzeuge der Feuerwehr Oberriet und der Nachbarfeuerwehren ausgerückt. «Insgesamt waren am Sonntag 57 Feuerwehrleute im Einsatz», sagt er.«Es wird voraussichtlich etwa zwei bis drei Tage dauern, bis die Toten identifiziert sind», teilte Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, gestern mit.Gerettete Männer aus Spital entlassen«Die beiden geretteten Männer hingegen wurden mittlerweile aus dem Spital entlassen», berichtet Rezzoli. Die Brandursache bleibt indessen unklar. Der Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei St. Gallen sowie die Staatsanwaltschaft ermitteln. Die Ermittlung der Brandursache sei etwas vom Schwierigsten, dass es gibt und von Fall zu Fall unterschiedlich. «Es kann sehr schnell oder auch lange dauern. Manchmal bleibt die Brandursache ungeklärt», sagt Rezzoli. Ob die Pächter der «Sonne» die feuerpolizeilichen Auflagen erfüllt haben, kann Rezzoli nicht bestätigen: «Dieser Punkt ist Gegenstand laufender Ermittlungen, darum kann ich momentan da­- zu nichts sagen.» Unklar bleibt auch, wer tatsächlich im Haus wohnte. Auf einer Liste, die auch der Kantonspolizei vorliegt, sind sieben Personen verzeichnet. «Diese Liste stimmt aber vermutlich nicht mit der Realität überein», sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi am Sonntag. Krüsi stützte seine These auf Aussagen von Personen, wonach gewisse Leute, die auf dieser Liste stehen, nicht mehr dort wohnen, beziehungsweise dass weitere andere Personen in der Liegenschaft wohnhaft seien.

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