Als der STV Marbach am Samstagmorgen auf den Rasen trat, tat er dies vor viel Publikum. Sicher 200 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den Auftritt jener Gruppe, die sich immer vornimmt, das Podest zu erreichen. Sie zeigte ein dynamisches Programm, das präzise und sauber geturnt war – sehr viel besser geht es nicht.
Aber es geht eben doch noch besser, was Vilters und Wangen zeigten: Sie verwiesen den STV Marbach auf den dritten Rang. Die Rheintaler dürfen aber doch zufrieden sein, haben sie doch damit das Kunststück vollendet, das sie angestrebt haben: ihren zehnten Gymnastik-Podestplatz in Folge. In dieser Disziplin hat das schweizweit noch kein Verein geschafft.
Die Fans bringen auch die Jansen-Halle zum Beben
Wer das Turnfest in Oberriet erreicht hat, lief zuerst an der Halle M der Firma Jansen vorbei – oder in jene hinein. Denn in der Halle war an beiden Tagen der SMV jede Menge Programm, es war ein mehrstündiges Spektakel, das die Massen anzog. Und die Stimmung war hervorragend, was auch die Rheintaler Turnvereine miterlebten. Etwa die Barrengruppe des STV Balgach, die auf sehr viel Fan-Support zählen durfte. Am Ende gab es für sie den 21. Rang.
Ausser dem STV Marbach erreichte ohnehin keine Rheintaler Gruppe einen Final. Dennoch gab es weitere gute Ergebnisse. Balgach erreichte in der Gymnastik ohne Handgerät den siebten Rang, der STV Kriessern zeigte, weshalb seine Schulstufenbarrengruppe zu den besten des Landes gehört und holte den achten Rang. Ebenfalls am Start standen der KTV Oberriet, der STV Oberriet-Eichenwies und RG/Gym Diepoldsau-Schmitter. Freude an der Teilnahme und am riesigen Turnfest hatten sie alle.
Übernachtungen in der Gegend, lange Anreisen
Die Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen waren der grösste Sportanlass, der je in der Gemeinde Oberriet stattgefunden hat. Das war überall zu merken, etwa im Coop, der wohl ein gutes Geschäft gemacht hat, oder an den Rheintaler Bahnhöfen. In Rebstein-Marbach etwa wartete die Gruppe aus St-Prex VD auf den Zug – teilweise gezeichnet von der Nacht zuvor.
Aus dem gleichen Kanton angereist war Morges. «Wir sind am Freitagabend fünf Stunden gefahren und freuen uns, an diesem Fest teilzunehmen», sagte Marion. Der Verein besucht normalerweise nur Anlässe im Kanton. Übernachtet haben seine Mitglieder in Marbach.
Ennet der Grenze, in Feldkirch, haben die Sportler aus Chiasso übernachtet. «Besonders gefällt uns hier, dass neben der Halle das Freibad liegt», sagte Danilo schmunzelnd. Die Tessiner reisten ambitioniert ins Rheintal – und holten in der Gerätekombination der Aktiven den Meistertitel. «Wir wollen den Final erreichen und schauen dann, was dabei herauskommt», sagte Danilo – das hat ja sehr gut geklappt.
«Wir werden unser Bestes geben», sagte auch Frédéric aus Corsier, einem Dorf im Kanton Genf. Um 6 Uhr hiess es für ihn und seine Clubkollegen abfahren: Die Reise ans andere Ende der Schweiz dauerte mehrere Stunden. «Aber hier ist alles super, wir freuen uns auf dieses Fest», sagte auch Frédéric.
Ranglisten: smv2023.ch