20.07.2018

Der Steinbruch lebt

Das Areal des Steinbruchs Bärlocher oberhalb von Staad-Buechen ist naturnah gestaltet und wird giftfrei gepflegt. Das bescheinigt die Stiftung Natur & Wirtschaft mit dem erneuerten Zertifikat.

Von Fritz Bichsel
aktualisiert am 03.11.2022
Einheimische Pflanzen sind eines der Kriterien für diese Auszeichnung eines Firmenareals. Beim Steinbruch Bärlocher ergibt sich das natürlich. Hans-Jakob Bärlocher, Unternehmensleiter in der vierten Generation der Betreiberfamilie, zeigt bei der erneuten Zertifizierung durch die Schweizer Stiftung Natur & Wirtschaft, wie fertig abgebaute Flächen im Kreienwald wieder ergrünen durch Naturverjüngung.Um Wassergräben und Tümpel siedeln sich auf den vorwiegend mit Sand und stellenweise mit angesäter Wiese vorbereiteten Arealen zuerst Pioniere an: Huflattich, Johanniskraut, wilde Möhre, Wegrauke und weitere. Ihnen folgen Birken, Erlen, Weiden, Tannenarten und weitere Bäume. So entsteht Lebensraum für Waldtiere, Vögel, Frösche, Kröten oder auch Salamander. Der Steinbruch Bärlocher arbeitet bei der Wiederbegrünung eng zusammen mit der Umweltabteilung des Fachverbandes der Schweizer Kies- und Betonindustrie. Das gilt auch für den Kampf gegen eine fremde Pflanzenart, die sich ungewollt einschlich: gegen den Neophyten Sommerflieder. Trotz Grosseinsatz – sogar mit Baggern – seit sieben Jahren, liess er sich bisher nur zurückdrängen, aber noch nicht ausrotten. Experte Alfred Kuster bescheinigt der Bärlocher AG auch die Einhaltung der weiteren Kriterien für das Zertifikat der vom Bund und von Unternehmen getragenen Stiftung Natur & Wirtschaft. Bisher konnte das Zertifikat gut 500-mal vergeben werden. Kriterien sind: hauptsächlich giftfreier Unterhalt des ganzen Areals, wasserdurchlässige Beläge auf befestigten Flächen und naturnahe Gestaltung der Umgebung von Bauten. Seine Überprüfung vier Jahre nach der erstmaligen Zertifizierung zeige ein «sehr positives Resultat», sagt Kuster. Das freut auch Präsident Simon Diezi von der Ortsgemeinde Thal als grösste Eigentümerin der vom Steinbruch Bärlocher im Baurecht bewirtschafteten Flächen im Krei­enwald. Für einen Steinbruch gelten heute etliche gesetzliche Auflagen zum Umweltschutz. Die Bärlocher AG engagiert sich darüber hinaus. So erarbeitete sie für jedes einzelne ihrer Produkte eine Energie- und Ökobilanz, die alles einschliesst, bis hin zum Arbeitsweg der 45 Mitarbeitenden.Ökologische Massnahmen zahlen sich ausHans-Jakob Bärlocher verweist darauf, dass all die ökologischen Massnahmen – auch das nun für einige Jahre erneuerte Zertifikat von Natur & Wirtschaft – wichtig sind für den Erfolg des Unternehmens. Naturnahe Produktion, sparsamer Einsatz von Energie und Wasser und kurze Transportwege sind Argumente für weite­-re Abbaubewilligungen und im Wettbewerb mit billigeren Importprodukten aus Tieflohnländern. So konnte die Bärlocher AG auch eine Reihe von Natur-Gartenbauern in der Schweiz als Kunden gewinnen.Fritz Bichsel

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