11.10.2018

Der SCR kommt unter die Räder

Der SC Rheintal unterliegt den Pikes Oberthurgau in Romanshorn mit 2:8. Nun geht es für das Team darum, aus dieser Pleite die richtigen Lehren zu ziehen. Morgen Samstag steht das Heimspiel gegen Uzwil an.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Sepp SchmitterDie Rheintaler hatten in Romanshorn kaum Gelegenheit, ins Spiel zu finden, da sass schon ein SCR-Spieler auf der Strafbank. Die Hausherren fackelten nicht lange, nutzten diese Chance, indem Araujo in der dritten Minute das 1:0 erzielte. In der Folge hatten beide Mannschaften Überzahlspiele, konnten sie aber nicht nutzen. Im Gegenteil, der SCR kam in Unterzahl zu seiner bis dahin besten Chance, vergab diese aber.Das Rheintaler Ungemach verschärfte sich kurz darauf, als Pikes-Stürmer Ungemach das 2:0 erzielte. Daraufhin versuchten vor allem Holenstein und Engler, mit schnellen Kraftakten zum Abschluss zu kommen, vor dem Tor fehlte aber zu oft die Unterstützung. So ging das erste Drittel 2:0 aus.Kurzes Aufbäumen des SCR im MitteldrittelEine kuriose Situation ereigne­- te sich dann in der 22. Minute. Die Schiedsrichter unterbrachen die Partie, weil ein Thurgauer am Boden lag. Nachdem dieser humpelnd vom Eis geführt wurde, sprachen sie gegen Rhein­- tals Ströhle wegen Bandenchecks eine Zwei-Minuten-Strafe aus, die automatisch eine Zehn-Minuten-Strafe nach sich zog. Das war ein hartes Verdikt, weil nie eine Strafe angezeigt war. Zu allem Überdruss führte das darauffolgende Überzahlspiel auch noch zum 3:0, was die Vorentscheidung sein sollte.Doch just bei diesem Spielstand merkten die Luchse, dass sie nichts zu verlieren hatten. Sie suchten nun vermehrt ihr Glück im Angriff. Binder kämpfte sich mustergültig durch und verkürzte auf 3:1, ehe Engler nur 46 Sekunden darauf das Anschlusstor zum 3:2 erzielte. Das Spiel schien nun wieder offen, doch die Pikes reagierten auf die beiden Gegentore, indem Malgin mit weiteren zwei Treffern alles klar machte. Er liess dem bedauernswerten Metzler im SCR-Tor mit seiner Routine aus über 360 National­ligaspielen keine Chance. Die Rheintaler Abwehr wurde mal für mal ausgespielt, bald schon stand es 6:2 für die Pikes.Die Rheintaler mussten in Romanshorn das über sich ergehen lassen, was sie in der letzten Saison häufig selbst machten: Das Spiel nach Belieben zu dominieren und Tor um Tor zu schiessen. SCR-Trainer Nater wechselte dann den Goalie aus; obwohl er Metzler keinen Vorwurf machen konnte, gab er Lütscher noch ein wenig Spielpraxis. Dieser musste sich noch zweimal bezwingen lassen, auch er hatte den lehrbuchmässigen Passfolgen des Gegners kaum etwas entgegenzusetzen und konnte auch nicht mit allzu viel Unterstützung der Abwehr rechnen.Pikes waren besser, SCR unter seinem NiveauDem SCR fehlte die Kraft, um noch etwas zu reissen. So verpuffte ein Angriff Bartholets wirkungslos, es blieb beim 8:2. Die Rheintaler mussten dem Gegner spielerische und taktische Überlegenheit zugestehen. Die Pikes waren besser, der SCR spielte unter seinem Niveau. Es war ein Spiel zum Abhaken – und entsprechende Lehren daraus zu ziehen.Heimspiel gegen den Vorletzten Eishockey Noch sieht die Tabelle gut aus für den SC Rheintal: Er belegt nach vier Spielen mit fünf Punkten den sechsten Rang. Dahinter ist es nach der vierten Runde recht eng geworden: Herisau und die Pikes haben mit ihren Siegen aufgeschlossen und lauern schon hinter den Rheintalern. Darum ist das Heimspiel gegen Uzwil, das am Samstag um 17.30 Uhr in der Aegeten beginnt, ein Sechs-Punkte-Spiel.Mit dem EHC Uzwil kommen Altbekannte zurück nach Widnau. Vor ihrem Aufstieg am grünen Tisch im 2016 spielten die Teams vier Jahre lang in der gleichen Gruppe. Die Uzwiler haben in den letzten beiden Jahren den Ligaerhalt nur knapp geschafft und haben nicht nur personelle Sorgen. Mit einem kleinen Kader, aber fast alles erfahrene und eingespielte Kollegen, werden sie dieses Kunststück wiederum anstreben. Mit Renato Locher, Mischa Broder und Yves Breitenmoser gastieren auch drei Spieler in Widnau, die auch die SCR-Garderobe von innen kennen.Uzwil hat überraschend das Startspiel gegen Bellinzona gewonnen, nachher aber dreimal verloren. Die Uzwiler haben bisher erst sechs Tore geschossen, aber auch erst 13 Gegentore zugelassen. Die Rheintaler haben sich vorgenommen, zu Hause wieder alles zu geben, um gegen diesen Gegner bestehen zu können. Ein Sieg würde der Tabel­lensituation und der Moral der Rheintaler gut tun. (smr)

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