Die jährliche HV bietet Gelegenheit für Rückblicke, eine Standortbestimmung und den Blick in die Zukunft. Doch Corona ändert vieles. Der Vorstand des SC Rheintal hatte sich schon früh entschlossen, die HV 2020 schriftlich durchzuführen. Die Unterlagen wurden zugestellt und auf der Webseite alle Zahlen und Fakten zur letzten Saison sowie das Budget öffentlich gemacht. Die Stimmabgabe war bis Ende Juni möglich, jetzt sind auch die Resultate online.Die Mitglieder hiessen die ordentlichen Anträge praktisch einstimmig gut. Der Vorstand wurde für zwei Jahre wiedergewählt, der neue Nachwuchschef Martin Harzl in den Vorstand berufen. Der Dank an seinen abtretenden Vorgänger Raphael Coray erfolgt später. Martin Harzl hat sein Amt angetreten und freut sich, die Aufgabe auszuführen.Die Saison des «Eins» verlief durchzogenDie erste Mannschaft hat in der letzten Saison ihr Ziel, die Playoffs zu erreichen, nicht realisiert. So floss keine Zusatzprämie des Club 98 – der Verein musste jedoch auch keine Playoffprämien bezahlen. Das Team überzeugte oft, musste jedoch auch zu oft Niederlagen in letzter Minute hinnehmen. Dies, weil die Konstanz fehlte und einige Leistungsträger ihr Potenzial nicht ausschöpften. Nach sieben Jahren beendete der SCR die Zusammenarbeit mit Trainer Roger Nater. Neu an der Bande stehen Sascha Moser und Ondrej Burzala.Im Nachwuchs bot der SCR wieder vielen Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Und wieder sind eigene Nachwuchsspieler auf dem Sprung in die erste oder die zweite Aktivmannschaft.Mit einer schlichten Feier wurde im Oktober den Erbauern der Eishalle gedankt. Dank ihres Einsatzes konnte vor 40 Jahren die Halle realisiert werden. «Das Jubiläum war auch ein Versuch, den Zweckverband aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Leider konnte die Prinzessin nicht wachgeküsst werden, und so wartet man weiter auf längst fällige Erneuerungen und Verbesserung der Infrastruktur», schreibt der SC Rheintal.Gesunde Finanzen, unsichere ZukunftDie Jahresrechnung schloss mit einem kleinen Überschuss. Der Verein ist gesund und hat Reserven. Das Budget wurde wegen der schwierigeren Wirtschaftslage etwas nach unten angepasst, doch der Vorstand ist zuversichtlich, dass der Kassier mit einem kleinen budgetierten Defizit durch die Saison kommt. Dafür braucht es grosse Anstrengungen und viel Überzeugungsarbeit im Sponsoring.In der Annahme, die Saison wird ohne grössere Einschränkungen vor Publikum gespielt, hat der Ligaerhalt oberste Priorität. Mit vielen jungen und «eigenen» Spielern soll attraktives und schnelles Eishockey geboten werden.Das Team ist dazu bereit. Es zeige eine grosse Solidarität mit dem Verein, schreibt dieser, indem es einen Teil des Beitrags für das Trainingslager aus der eigenen Tasche bezahle.Aktive Mitarbeit der MitgliederBei zwei Anträgen der Mitglieder wurde im Sinne des Vorstandes entschieden. Einerseits soll die Arbeit des Nachwuchschefs auf zwei Personen aufgeteilt werden, andererseits müsse die Zusammenarbeit mit den EC Dornbirn von einer Kommission überdacht werden (siehe Zweittext).Für Dutzende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wurde am letzten Mittwoch ein Nachtessen organisiert. Dies als Dank für die Arbeit, die in allen Bereichen geleistet wird.Nun freuen sich beim SC Rheintal alle auf die nächste Eissaison. Sie beginnt am 7. August mit dem Eistraining in Widnau und am 15. August mit dem ersten Vorbereitungsspiel des «Eins» gegen den EC Wil. Dornbirn Bulldogs bleiben Partner des SC RheintalMitglieder des SC Rheintal beantragten an der HV, die Zusammenarbeit mit den EC Dornbirn zu prüfen. Aus Sicht des Vorstandes ist ein SC Rheintal ohne Partner aber unmöglich. Besonders, weil die Nachwuchsabteilung in Widnau zu wenig Eiszeit hat und man die Infrastruktur in Dornbirn hierfür braucht. Genug Eiszeit für alle sei eine Voraussetzung, um konkurrenzfähig zu bleiben, steht in der Mitteilung des SCR. Zudem sei es nur mit genug Eiszeit möglich, für den Nachwuchs sowohl Breitensport wie auch den Zugang zum Spitzensport zu ermöglich.«Dies zu erfüllen, ist nur mit einer Partnerschaft möglich und wird von allen Vereinen der Hockey-Ostschweiz praktiziert», so der SCR weiter. Es seien kaum Vereine ohne Partnerschaften bekannt – und die zu den Dornbirn Bulldogs bestehe seit 14 Jahren. Die Verantwortlichen nehmen gemäss SCR die Partnerschaft vor jeder Saison unter die Lupe, um Verbesserungspotenzial zu orten und weitere Partnerschaften zu prüfen. Auf die neue Saison hin können etwa Spieler der Rheintal Bulldogs auf Stufe U17 bei den Eisbären St. Gallen und bei der U20, wie seit einigen Jahren, beim Verbund Herisau/Wil spielen.Der Vorstand des SC Rheintal sieht keinen Grund, die Partnerschaft mit Dornbirn zu kündigen. Der Antrag aus der Mitgliedschaft wurde an der HV mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt. (smr)