Der HC Prättigau-Herrschaft konnte in Vollbestzung antreten, während der SC Rheintal immer noch auf sechs verletzte oder kranke Spieler verzichten musste. Anstelle von Damian Holenstein und Sandro Ritzmann spielten zwei 17-jährige Junioren. Prättigau hat alles versucht, um den drohenden Abstieg abzuwenden und hat den ehemaligen Churer Torhüter Leon-Vincent Sarkis aus dem Vorruhestand in der 2. Liga zurückgeholt. Auch an der Bande ein neues Gesicht: Mit Sandro Nüssle übernahm still und heimlich ein ehemaliger HCPH Spieler ohne Trainererfahrung die Verantwortung. Halloun Dusan wurde nach insgesamt 13 Jahren bei Prättigau abgelöst. Die Steinböcke starteten darum sehr motiviert, doch schon nach einer Minute gab es die erste Strafe, die Schiedsrichter markierten Präsenz. In der 10. Minute konnte Mica Moosmann seine Farben in Führung bringen, Sandro Bartholet hatte serviert. Die erste Strafe gegen die Gäste reichte für den Ausgleich, die Verteidiger gaben Yves Carnot Geleitschutz. Damit endete das erste Drittel unentschieden, war aber das beste Eishockey seit langem. Technisch sehr gut, hohes Tempo und Tormöglichkeiten auf beiden Seiten.
Im zweiten Abschnitt flachte das Spiel etwas ab, Fehlpässe mehrten sich und viele Scheiben wurden leichtsinnig verschenkt. Curdin Lampert, der Bündner Topscorer konnte mit viel Cleverness den Führungstreffer erzielen. Doch die Gäste kannten die richtige Antwort, nur zwei Minuten später der verdiente Ausgleich durch Sandro Bartholet. Für einen Faustkampf braucht es normalerweise zwei, weil aber nur Luca Binder auf die Strafbank musste, war es wohl eher Schattenboxen. Die Chancen zum Shortander konnten nicht ausgenutzt werden und so stand es nach vierzig Minuten immer noch Unentschieden 2:2. Die Entscheidung fällt spät, aber sie fällt
Das Spiel nun auf Messers Schneide, es wurde ein Abnützungskampf mit offenem Ausgang. Die Rheintaler gaben alles und tauchten mal für mal alleine vor Sarkis auf, doch der machte alle Versuche zunichte, die Raubkatzen bissen sich die Zähne aus. Die Diskussionen wurden länger und die Strafen häuften sich. So war es ein Powerplaytor, das die Entscheidung brachte. Es war eine kurze Überzahl, denn nach zehn Sekunden fand Gianni Herter die schmale Lücke und buchte zum 3:2. Die Unparteiischen geben noch eine Strafe als Zugabe und mit dem 4:2 war die Sache gelaufen, es war wiederum Gianni Herter, der getroffen hatte. Auch ohne Torhüter Ramon Metzler gelang nichts mehr, der Hexer Sarkis rettete mirakulös. Damit gingen die Steinböcke als glückliche Sieger vom Eis und wahrten ihre Chance auf den Ligaerhalt. Vallée de Joux hat wie erwartet gegen Meyrin mit 10: 4 gewonnen und so muss die letzte Partie im Jura für Klarheit schaffen. Der HC Prättigau-Herrschaft braucht einen Punkt zum Ligaerhalt. Für den SC Rheintal steht noch die Kehrauspartie gegen den punktelosen HC Meyrin Genève an. Ob die Genfer im Rheintal auftauchen werden, darüber laufen die Wetten. Spielbeginn 17.30 Uhr in Widnau.