Eishockey 02.03.2023

Der SC Rheintal blickt auf die beste Saison der Geschichte zurück

In der erstmaligen Teilnahme an den 1. Liga-Viertelfinals war für den SC Rheintal Endstation. Dennoch: Besser war noch keine SCR-Mannschaft. Sportchef, Trainer und Captain sind zufrieden.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.03.2023

Am Ende war es dann doch eine klare Sache: In der Serie gegen Bellinzona lag der SC Rheintal mit 2:1-Siegen vorn, verlor dann aber 0:7 und 3:8 – und schied aus. Natürlich sei er enttäuscht darü­ber, sagt Trainer Sascha Moser.

Als Sportler will man immer gewinnen. Und es geht immer noch besser.

Die Enttäuschung wich aber bald der Zufriedenheit da­rüber, was der SCR in der letzten Saison erreicht hat.

Im Vorjahr noch Letzter und Abstiegsrundenteilnehmer, hat er sich äusserst souverän für die Playoffs qualifiziert. Die Rheintaler starteten mit acht Siegen in zehn Spielen in die Saison. So war die Basis gelegt – und trotz zwischenzeitlicher Rückschläge wurde es bezüglich des Saisonziels «Playoffs» nie mehr brenzlig. In der Tabelle der 1. Liga Ost belegten die Rheintaler Rang sechs von zwölf Teams. Es folgte die Serie gegen Bellinzona, der SCR schnupperte am Halbfinal. Es bleibt sehr viel Gutes aus diesen fünf Spielen. «Ich glaube, die Tessiner waren selbst überrascht, wie gut wir mithalten konnten», sagt etwa Captain Sandro Bartholet.

Das Team hat als Kollektiv viele Fortschritte gemacht

Einen Grossen wie Bellinzona kann nur eine Mannschaft ärgern, die nicht nur gutes Eishockey spielt, sondern auch stets als Team auftritt. Dies war in der Saison 2022/23 der grosse Pluspunkt des SC Rheintal. «Es war eines meiner grossen Ziele, die Mannschaft als Team weiterzubringen, sie zu einer Einheit zu formen und bei einigen Spielern noch etwas mehr herauszukitzeln», sagt Sascha Moser. Dies sei gelungen, die Einstellung sei bei allen hervorragend gewesen. Moser sagt:

Alles, was wir erreicht haben, haben wir als Kollektiv erreicht.

Er sei deshalb nicht überrascht, dass die letzte Saison so gut verlaufen ist. Das Potenzial des Teams sei ihm bekannt gewesen, «ich war immer von ihm überzeugt». Der starke Saisonstart habe natürlich geholfen, sagt der Trainer. Der SCR habe gelernt, Spiele zu gewinnen und gemerkt, dass er sich nicht verstecken muss. Sportchef Fabian von Allmen sieht es so:

Ein so junges Team kann man nicht einfach so stoppen, wenn es mal ins Rollen kommt.

Auch zuvor sei es bereits ein Team gewesen, man habe es nur den Resultaten nicht immer ablesen können. «Man darf nicht vergessen, woher wir kommen und wie jung viele Spieler sind. Ihre Entwicklung ist uns als Verein gleich wichtig wie die Platzierung», sagt von Allmen.

Der Matchplan ist über die ganze Saison aufgegangen

Dennoch: Der Sprung von Platz zwölf auf Platz sechs ist bemerkenswert. Der SCR hat nicht nur als Team, sondern auch in den Resultaten Fortschritte gemacht. Erreicht hat er dies dank einer klaren Vorstellung davon, wohin der Weg führen soll, wie Sandro Bartholet sagt:

Wir haben seit dem Sommer auf das Ziel Playoffs hingearbeitet, der Staff war da immer ganz klar.

Zu diesem Weg gehört der Matchplan des Trainers und seines Assistenten Ondrej Burzala. Die beiden beobachten nicht die Gegner, sie legen den Fokus nur auf das eigene Team. «Der Gegner muss sich uns anpassen und nicht umgekehrt», sagt Moser. Seine Mannschaft hatte einen klaren Matchplan und habe ihn sehr gut erfüllt, sagt der Trainer. Selbst dem starken Bellinzona hat der SCR im Playoff sein Spiel aufgezwungen. Diese klare Linie hat 2022/23 viel zum Rheintaler Erfolg beigetragen.

Von Saisonbeginn an ist der SCR dank dieses Matchplans in einen positiven Strudel geraten. Sandro Bartholet sagt:

Für mich als Captain war es so einfacher. Wir haben viele Spiele gewonnen, es gab keine Negativserie mehr. Das gibt natürlich mehr Selbstvertrauen und man ist mental bereiter.

In dieser Saison zeigten die Rheintaler – auch das ist ein Fortschritt – mehr Vertrauen in die eigenen Qualitäten. Ihre starke mentale Verfassung zeigten sie häufig. Es gelang mehr als einmal, auch gegen starke Gegner, einen Zwei-Tore-Rückstand wettzumachen.

Der SCR will zum 1.-Liga-Playoff-Stammgast werden

Das Rheintaler Publikum honoriert das. Mit 400 Fans hatte der SCR in der Regular Season den zweithöchsten Schnitt, die Playoff-Heimspiele sahen 656 und 713 Fans. «Bei uns kommen so viele, weil die meisten Spieler Einheimische sind», sagt Fabian von Allmen. Mit so vielen Einheimischen in der 1. Liga gut bestehen zu können, bestätigt ihn, dass der Verein auf dem richtigen Weg ist. Von Allmen ist überzeugt:

Mit dem gesamten Club, mit dem Nachwuchs, der Mannschaft und der Region, gehören wir in die 1. Liga.

Der Trainer teilt dies, warnt aber: «Nur weil wir einmal das Playoff erreicht haben, sind wir dort noch kein Stammgast. Auch in der nächsten Saison müssen wir uns wieder alles hart erarbeiten.» Das Ziel bleibt gleich.


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