Ringen 17.04.2023

Der Rheintaler Nachwuchs auf dem Weg an die Schweizer Meisterschaft

Die Nachwuchsringer Levin Meier und Tinio Ritter starten am Samstag, 22. April, an der Schweizer Meisterschaft in Oberriet. Einer der beiden ist in der Stilrichtung Greco zu Hause, der andere bezeichnet sie nicht als seinen Lieblingsstil.

Von Interview: Patrick Dietsche
aktualisiert am 17.04.2023

Am Samstag, 22. April, führt die Ringerstaffel Kriessern in der Oberrieter Bildstöcklihalle die Schweizer Meisterschaft Greco der Kategorien Jugend A und Junioren durch. Die beiden Nachwuchsringer Levin Meier (RS Kriessern) und Tinio Ritter (RC Oberriet-Grabs) sprechen über ihre Ziele und ihren Sport.

Am Samstag ist in Oberriet die Schweizer Meisterschaft. Ihr geht für die Rheintaler Clubs Kriessern und Oberriet-Grabs an den Start. Wie seid ihr zu diesem Sport und euren Klubs gekommen?

Levin Meier: Ich bin durch meine Familie zum Ringen gekommen. Mein Grossvater hat gerungen, mein Vater ist im RSK-Vorstand. Felix Zäch, der Bruder meiner Mutter, war eines der Aushängeschilder der RS Kriessern.

Tinio Ritter: Mein Vater hat bei Oberriet-Grabs gerungen. Nachdem meine älteren Geschwister ins Kiri (Kinderringen) des Vereins gegangen sind, wollte ich unbedingt auch mitmachen.

Ringen ist eine im Rheintal populäre Kampfsportart. Was gefällt euch am Sport und was eher weniger?

Tinio Ritter: Obwohl Ringen ein Kampfsport ist, ist es dank strikter Regeln sehr fair und strukturiert. Mir gefällt der Zweikampf, ja eigentlich einfach alles.

Levin Meier: Mir gefällt alles am Ringen. Der Zweikampf, das Training, die Wettkämpfe und vor allem auch die Kollegialität unter den Athleten, sowohl im Club als auch über die Clubgrenzen hinaus.

Euch sieht man an der Schweizer Meisterschaft in Oberriet auf der Matte. In welcher Gewichtsklasse? Müsst ihr dafür «Gewicht machen»?

Levin Meier: Ich starte bei den Junioren bis 55 kg, in dieser Kategorie die unterste Gewichtsklasse. Da ich leichter bin, muss ich kein Gewicht machen.

Tinio Ritter: Da ich etwa 53 kg habe, werde ich in der untersten Gewichtsklasse bis 55 kg an den Start gehen. Abnehmen muss ich daher nicht.

Ist die am Samstag in Oberriet gefragte Stilart Greco euer bevorzugter Stil?

Tinio Ritter: Greco ist nicht so meines. Ich habe mich auf den Freistil fokussiert, werde aber, weil die SM in Oberriet stattfindet, trotzdem starten.

Levin Meier: Ja, Greco ist mir lieber, daher freut es mich, dass wir eine Schweizer Meisterschaft im Greco organisieren können.

Ihr seid Kaderathleten, damit ist auch eine gewisse Erwartungshaltung verbunden. Wie geht ihr damit um?

Levin Meier: Für mich ist es nicht so einfach, mit dem zusätzlichen Druck umzugehen. Im mentalen Bereich kann ich sicher noch grosse Fortschritte machen, um besser mit der Situation klarzukommen.

Tinio Ritter: Ich versuche, das auszublenden. Wenn ich mich auf den Kampf fokussiere, denke ich nicht über die Erwartung der anderen nach.

Welche Platzierung wollt ihr an der SM erreichen?

Tinio Ritter: Wie gesagt, ist Greco nicht meine Stilart. Zudem bin ich noch U18-Ringer und im jüngsten Jahrgang, der bei den U20 zugelassen ist. Obwohl meine Erwartungen nicht allzu hoch sind, würde mich ein Platz unter den besten Vier freuen.

Levin Meier: Ich bin noch U18-Ringer (Kadett) und nur 51 kg schwer. Beim Start in der U20 nehme ich Kampf für Kampf und setze mir kein Rangziel.

Ändert ihr mit Blick auf die SM etwas an eurer Vorbereitung? Wie oft trainiert ihr vor einem solchen Anlass?

Tinio Ritter: Ich passe meine Vorbereitung vor den Turnieren, auch der SM, nicht gross an. Nur wenn ich abnehmen muss, ändert sich das Training ein wenig. Normalerweise absolviere ich fünf oder sechs Einheiten in der Woche.

Levin Meier: Ich werde vermehrt Kampftraining machen, aber nichts am Umfang des Trainings ändern. Ich trainiere aktuell fünfmal pro Woche.

Wo seht ihr euch in eurem Sport in fünf Jahren?

Levin Meier: Ich möchte mich im internationalen Umfeld etablieren. Nach meiner Kaderaufnahme in diesem Jahr habe ich erste Erfahrungen an internationalen Turnieren gemacht und gesehen, dass ein langer und harter Weg vor mir liegt.

Tinio Ritter: Ich will, dass ich in fünf Jahren einen fixen Kaderplatz habe und dass der Verband mich regelmässig an EM- und WM-Turniere aufbietet. Ich hoffe, mich bis dahin auf  internationaler Ebene positiv in Szene setzen zu können.


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