Der Grossteil der Teilnehmenden an der Rheintaler Jassmeisterschaft wohnt zwar nach wie vor im Rheintal. Auf dem Siegerpodest standen gestern aber gleich zwei Auswärtige: Jasskönigin wurde Helene Etter aus Gonten; Hermann Hänni aus Oberstetten bei Schwarzenbach wurde Dritter. Beide sind von Freunden ermuntert worden, zum Jassen ins Rheintal zu kommen. Vize-Jassmeister wurde mit Florian Caviezel aus St. Margrethen aber immerhin ein Rheintaler.Nötig ist nicht nur Können, sondern auch GlückEs war nicht nur Können allein, das gestern im Widebaumsaal im «Metropol» die Meisterschaft entschied. Wie es beim Jassen halt ist: Es braucht immer auch eine gehörige Portion Kartenglück. Das macht das Jassen ja gerade so spannend.Und das Jassen ist im Rheintal nach wie vor ein beliebter Volkssport: 494 Jasserinnen und Jasser hatten an der Vorausscheidung in 22 Restaurants zwischen Rüthi und Goldach teilgenommen – das sind über 30 mehr als letztes Jahr. Immerhin 206 von ihnen wären für den Final gestern in Widnau zugelassen gewesen. 192 nutzten die Chance. Dass es dabei nicht nur ums Gewinnen ging, zeigte sich nach den 48 Spielen, die für die Wertung zählten. Da wurde fast an jedem Tisch weiter gejasst. Einfach, weil es so viel Spass macht.Das freut den OK-Präsidenten, René Müller. Die «vergifteten» Jasser, denen es schwerfällt, dem Partner einen Fehler zu verzeihen, gebe es zwar auch heute noch gelegentlich. Erfreulicherweise stehe für die meisten Teilnehmenden an der Jassmeisterschaft aber die Freude am Miteinander-Jassen im Vordergrund.Auch dieses Jahr resultiert aus der Jassmeisterschaft ein Erlös von rund 10000 Franken, mit dem der Eishockeynachwuchs des SC Rheintal gefördert wird. Profitiert haben gestern aber auch viele Jasserinnen und Jasser. Allein die zehn Hauptpreise hatten einen Wert von über 11000 Franken. Die Gesamtpreissumme (inklusive Vorrunden- und Wettbewerbspreisen) beläuft sich auf um die 20000 Franken. Die Jasskönigin beispielsweise darf sich jetzt auf eine Woche Ferien zu zweit auf Rhodos freuen.Max Tinner