Der Abstiegskampf gegen Brunnen war nach drei von zehn Begegnungen in Oberriet für den RCOG entschieden. 60:19 lautete das Gesamtergebnis.
Das ist ein grösserer Unterschied zwischen dem Letzten der höchsten und dem Ersten der unteren Liga als er dem Ringen guttun würde. Dabei hat Oberriet-Grabs in der Premium League keinen von zehn Kämpfen gewonnen, nur bei der Premiere nach 14 Jahren gegen Schattdorf gab’s einen Punkt. Und Brunnen hat in der Challenge League neun von zehn Kämpfen gewonnen.
Mehr als eine Klasse Unterschied zwischen Ligen
Der grosse Unterschied zeigt zumindest, dass der RCOG zurecht in der höchsten Liga ringt. Auch der ausführliche Blick auf die Resultate zeigt, dass die Rheintal-Werdenberger in der Eliteliga nicht überfordert sind. «Gegen Playoff-Teilnehmer Einsiedeln haben wir zweimal mit nur zwei Punkten Differenz verloren, ebenso bei der Niederlage in Schattdorf», sagt Silvan Steiger, der Sportliche Leiter, «da hängt es von Nuancen ab, ob der Kampf in die eine oder andere Richtung kippt.»
Steiger ist zufrieden damit, wie sich die Ringer in der ersten Premium-League-Saison präsentiert haben. «Aber die zwei hohen Siege in den Auf-/Abstiegskämpfen waren nach den vielen Niederlagen schon wichtig zum Abschluss», sagt er. In der zweiten Saison nach dem Aufstieg will der RC Oberriet-Grabs auch in der Rangliste einen Schritt nach vorn machen: «Den Auf-/Abstiegskampf sollten wir nächste Saison nicht mehr bestreiten müssen», sagt Silvan Steiger.
Ausser für Andrii Vyshar, den 43-jährigen Ukrainer, der seit über 16 Jahren für den RC Oberriet-Grabs ringt, war es für alle Athleten Neuland, eine ganze Saison gegen die besten Konkurrenten in der Schweiz anzutreten. Vyshar, zusammen mit Jurek Szeibinger, auch Trainer der Equipe, hat zehn seiner elf Kämpfe in der Mannschaftsmeisterschaft gewonnen. Weitere Leistungsträger sind Andreas Vetsch, dessen Ziel die Olympischen Spiele 2024 sind, Maurus Zogg und der ehemalige Internationale Flavio Freuler. Dahinter bringt sich der zweifache Schweizer Juniorenmeister Janis Steiger, der jüngste Sohn des Sportlichen Leiters, in Stellung. Seine älteren Brüder Nicolas und Dominik sind Teamringer wie auch Ilir Fetahu oder Samuel Vetsch.
Erster Sieg eines 15-Jährigen in der Meisterschaft
Schwachpunkte im Team sind am ehesten in den Gewichtsklassen bis 57 und 65 Kilo auszumachen. «Dort stehen oft sehr junge Ringer im Einsatz», sagt Silvan Steiger. Zum Beispiel der 15-jährige Simon Kehl, der zum Saisonschluss gegen den allerdings gleichaltrigen Felix Kaufmann seinen ersten Sieg in der Mannschaftsmeisterschaft errang. «Dieser Sieg ist besonders erfreulich», sagt Silvan Steiger.
«Gerade die jungen Ringer, die oft um einen Mannschaftspunkt kämpfen müssen, haben nie den Kopf hängen lassen und gegen starke Gegner grosse Fortschritte erzielt», freut sich Silvan Steiger über die erste Premium-League-Saison.
Im zweiten Jahr in der höchsten Liga sollen diese Fortschritte auf die Tabelle übertragen werden.