09.04.2021

Der Präsident kommt, die Seelsorgerin geht

Die Katholiken von St. Margrethen bleiben eigenständig. Gerade noch rechtzeitig haben sie Giovanni Vietri gewählt.

Von pd/vdl
aktualisiert am 03.11.2022
Giovanni Vietri heisst der neue Präsident der katholischen Kirchgemeinde. Die Bürgerversammlung wählte ihn am Donnerstag einstimmig. Er trat das Amt sofort am Freitag an. Somit hat Othmar Gerschwiler seine Aufgabe als Kurator erfüllt. Die Katholische Administration hatte ihm Anfang 2020 die Leitung der Kirchgemeinde übertragen. Ihm blieb bis Ende April Zeit, einen Präsidenten oder eine Präsidentin für das verwaiste Amt zu finden. Sonst hätte sich die Gemeinde mit einer Fusion befassen müssen. Mit Giovanni Vietris Wahl ist der Auftrag erfüllt und Othmar Gerschwiler zieht sich zurück.Als letzte Amtshandlung führte der Kurator durch die Versammlung in der Pfarrkirche. Er wies darauf hin, dass die vielen Austritte die Kirchgemeinde stark beschäftigen. Die Steuer nicht zahlen zu wollen, sei mit ein Grund für Austritte; die Ursache liege aber hauptsächlich in der inneren Entfremdung vom Glauben. «In der Ortskirche könnten wir wesentlich dazu beitragen, das Ansehen der Kirche zu steigern, sei es durch vorbildliche Mitarbeitende und durch ansprechende kirchliche Angebote», sagte er. Die Bevölkerung müsse den positiven gesellschaftlichen Beitrag der Kirche wahrnehmen. Der Rückgang der Gläubigenzahl und damit der Finanzen führt dazu, dass nicht mehr alles möglich sein wird. «Wir müssen Prioritäten setzen.» Auf alle Fälle sollen viele Begegnungen möglich sein. «Das Vorbild der Eltern, ein guter Religionsunterricht und die kirchliche Jugendarbeit bildeten die Grundlage für das Mitmachen der jungen Generation in der Kirche.»Die Pfarreibeauftragte Leila Zmero teilte der Gemeinde mit, dass sie per 31. Juli die Pfarrei St. Margrethen und die Seelsorgeeinheit Buechberg aus persönlichen Gründen verlässt. Sie wechselt in die Seelsorgeeinheit Bazenheid-Gähwil-Kirchberg. «Ich werde etwas wehmütig an die tollen Begegnungen und die schönen Anlässe in St. Margrethen zurückdenken», sagte sie. Die Seelsorgerin wirkte seit dem 1. August 2016 in der Pfarrei. «Sie wurde hier sehr geschätzt», sagte Othmar Gerschwiler. «Sie gestaltete die Gottesdienste abwechslungsreich, und ihre fundierten Predigten sprachen die Gläubigen besonders an.»[caption_left: Leila Zmero verlässt die Seelsorgeeinheit im Sommer.]Altes Kirchlein kann saniert werdenDie Bürgerschaft stimmte der Aussenrenovation des Alten Kirchleins zu und genehmigte einen Baukredit über 130000 Franken. Bei einem der bedeutungsvollsten Baudenkmäler im Rheintal wird das Mauerwerk mittels Vorspritzmörtel und eines Sockelputzes gesichert.Die Verwaltungsrechnung 2020 genehmigten die Katholiken mit 6433 Franken Gewinn. Der Anschluss des Pfarrhauses an das Fernwärmenetz, die Erneuerung der Innenbeleuchtung der Pfarrkirche, unvorhersehbare Sturm- und Blitzschäden an der Pfarrkirche, die Unterspülung des Kirchenvorplatzes und die Sanierung der Kaplaneistrasse prägten die Arbeit des Verwaltungsrates. «Erfreulicherweise hat der alte Kronleuchter der Pfarrkirche im Kirchenmuseum von Triengen LU einen würdigen Platz gefunden», sagte Othmar Gerschwiler.Das Budget 2021 weist ein Ausgabenwachstum von 1,5 Prozent und einen Aufwandüberschuss von 30900 Franken auf. Auch ihm stimmte die Bürgerschaft zu. Bei den Einnahmen rechnet die Kirchgemeinde mit einem Rückgang um 2,1 Prozent. Die Steuerausfälle wegen der Kirchenaustritte und der Pandemie können mit der Erhöhung des Finanzausgleichsbeitrages um 69700 Franken nicht wettgemacht werden.Bei den neuen Ausgaben fallen ins Gewicht: 46 600 Fr. höhere Zahlungen an den Zweckverband und 20100 Franken spezielle Unterhaltskosten an der Pfarrkirche mit Wartung der Turmuhr, Renovation der Sakristei und Ersatz von vier Klappflügeln bei den Butzenfenstern Der Steuerfuss verbleibt bei 24 Prozent.

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