Der Posti-Treff muss schliessen

«2019 starteten wir nochmals einen Versuch, den Posti-Treff zu erhalten», sagt Peter Alabor, Präsident der Käsereigenossenschaft Hinterforst. Der GmbH gehört der grösste Teil der Liegenschaft, in welcher das Detailhandelsgeschäft noch bis Ende Mai seine Waren anbieten wird. Seit 2011 führt die Genossenschaft den Laden selber, Jahrzehnte zuvor vermietete sie ihn. Wurde in der Liegenschaft doch einst die Milch der Bauern verarbeitet und die Produkte im Käseladen nebenan verkauft.Seit einigen Jahren in den roten Zahlen«Seit fünf, sechs Jahren schreiben wir im Posti-Treff rote Zahlen und nehmen laufend we­niger ein. Der Versuch, andere Lebensmitteldetaillisten oder Interessenten mit ähnlich gelagerten Geschäften zu finden, scheiterten», sagt Alabor. In der Coronazeit sei der Umsatz zwar kurzfristig angestiegen, in die Gewinnzone seien sie aber nie gekommen und nun setze sich der Negativtrend weiter fort. «Deshalb entschieden wir uns, das Geschäft zu schliessen, zumal auch noch grössere Umbauten nötig gewesen wären, wenn wir mit der Post auf 2023 den auslaufenden Vertrag hätten erneuern wollen», sagt der Präsident der Käsereigenossenschaft. Zwar habe die Post beteuert, der Umbau für die neuen Postmodule sei kostenneutral, aber die Entschädigungen wären danach tiefer ausgefallen. Alabor sagt dazu: «Mir ist aber wichtig festzuhalten, dass die Post nichts mit der Schliessung zu tun hat und die Postdienstleistungen für uns stets eine zusätzliche und willkommene Einnahmequelle darstellte.» Der Laden sei schlicht und einfach zu wenig genutzt worden, daran hätten leider auch die stetig steigenden Einwohnerzahlen in Hinterforst nichts geändert, auf die man ebenfalls Hoffnungen gesetzt habe. Alabor weiter: «Die Leute sind heutzutage mobil, selbst ältere erledigen ihre täglichen Besorgungen auswärts.»Er bedaure die Schliessung sehr, hätte man doch den Laden als Dienst am Dorf gerne aufrechterhalten. Immerhin habe man eine Anschlusslösung für die Angestellten finden können. Die Ladenräume werden ab Juni günstig zur Verfügung gestellt. Es gebe bereits Anfragen, sagt Alabor. Postgeschäfte ab Juni an der Haustür erledigenDie Post selber hat nun nach einer neuen Lösung gesucht, um in Hinterforst weiter Postdienstleistungen anbieten zu können. Ab 1. Juni steht nun den Kundinnen und Kunden der Hausservice zur Verfügung – ein bewährtes Modell der Post. Dabei können Kundinnen und Kunden von Montag bis Freitag an der Haustür Briefe verschicken, Pakete aufgeben, Briefmarken bestellen oder Einzahlungen in bar erledigen. Wie die Post auf Anfrage mitteilt, wird siet sie die Bevölkerung im Mai mit einem Flyer über das neue Hausservice-Angebot informieren. Kurz vor der Umsetzung würden Hinterforsterinnen und Hinterforster in einem persönlichen Schreiben nochmals im Detail über das Angebot und die Umsetzung informiert.