04.03.2021

Der Ortsgemeinde-Block bekommt einen Pulli

Die Wohnungen des Mehrfamilienhauses Agersten sind bereits renoviert. Jetzt steht noch die Aussensanierung an.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist schon an die 50 Jahre her, dass sich die Ortsgemeinde Montlingen an der Überbauung Agersten beteiligte. Der Ortsgemeinde gehört das mittlere der drei Mehrfamilienhäuser, jenes mit der Adresse Zapfenbachstrasse 12. Weil der Bau ziemlich in die Jahre gekommen ist, liess die Ortsgemeinde die sechs Wohnungen darin während der letzten Jahre eine nach der anderen renovieren: neue Bäder und Küchen wurden eingebaut, neue Böden verlegt; auch die Leitungen hat man erneuert.«Generalüberholt» habe man die Wohnungen, schreibt der Verwaltungsrat der Ortsgemeinde im aktuellen Jahresbericht. Die letzte wurde im vorigen Frühling und Sommer modernisiert. Gut 113'000 Franken kostete die Renovation der Viereinhalbzimmerwohnung und damit (wegen Unvorhergesehnem, wie es im Jahresbericht heisst) etwas mehr als die 95'000 Franken, die budgetiert waren.Alt ist damit jetzt nur noch die Gebäudehülle. Die will der Verwaltungsrat nun abschliessend auch noch auf einen zeitgemässen Stand bringen, was nicht zuletzt bedeutet, das Gebäude besser zu isolieren. Die ganze Fassade und auch das Dach sollen 200 mm dick mit Steinwolle gedämmt werden. Der Block bekommt quasi einen warmen Pulli übergezogen, und als Kapuzenregenmänteli drum herum eine Dickputzschicht und ein neues Ziegeldach. Damit nicht an der Dämmung vorbei Wärme verloren geht, ersetzt man auch alle Fenster. Als komfortabel dürfte die Mieterschaft dabei die elektrischen Storen empfinden, die gleichzeitig eingebaut werden.Die Balkone wären WärmebrückenEin Schwachpunkt für den Energiehaushalt des Gebäudes wären allerdings die Balkone. Weil sie die Dämmung durchdringen würden, ginge über sie genauso Wärme verloren, wie durch die alten Fenster. Deswegen wird man die heutigen Balkone abtrennen und als Ersatz eine Balkon-Stahlkonstruktion mit Betondecken vornansetzen.Etwa so wird das Mehrfamilienhaus mit dem neuen Balkonvorbau aussehen. (Bild: pd) Dank der neuen Dämmung dürfte das Mehrfamilienhaus im Vergleich zu heute jährlich 7000 Liter weniger Heizöl verbrauchen. Angedacht ist, nach dem Ende ihrer Lebensdauer die Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen.Das Ortsgemeinde-Mehrfamilienhaus soll künftig aber nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch herstellen. Dies dank 65 Quadratmeter Photovoltaikpanels, die man im Zuge der aktuellen Aussensanierung auf dem Dach montieren möchte. Erwartet wird eine Jahresproduktion von um die 13'800 kWh.Für diese Aussensanierung beantragt der Verwaltungsrat den Ortsbürgerinnen und Ortsbürgern einen Kredit über 980'000 Franken. Förderbeiträge in Höhe von voraussichtlich 44'000 Franken sind darin bereits berücksichtigt.In den Kosten enthalten ist zusätzlich zur energetischen Sanierung auch der Bau einer sechsten Garage, die man seitlich ans Mehrfamilienhaus anbauen möchte. Heute gibt es für die sechs Wohnungen nämlich nur fünf Garagen. Offenbar war es beim Bau des Blocks noch nicht so selbstverständlich wie heute, dass nahezu jeder Haushalt über ein Auto verfügt.Hinweis: Über den Sanierungskredit abgestimmt wird wegen Corona nicht an einer Bürgerversammlung, sondern am Sonntag, 21. März, an der Urne.

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