Unsere trockenen Sommer und milden Winter bedrohen jedoch ihre Existenz. Und jetzt kommt zu alldem noch ein gefährlicher Fressfeind dazu, der zum Beispiel in England ganze Wurmpopulationen ausgerottet hat.
Ich spreche vom Neuseeländischen Riesenregenwurm, Arthurdendyus triangulatus. Er ist zoologisch gesehen kein Regenwurm, sondern ein landbewohnender Strudelwurm: Und ein Feind unserer Würmer.
Das durch Menschen mit Lieferungen von Pflanzen aus Fremdländern eingeschleppte Tier hat sich vielerorts als extrem invasiver Räuber ausgebreitet. In solchen Gegenden wird er unmittelbar mit dem Rückgang ganzer Regenwurm- Populationen in Zusammenhang gebracht. Unterdessen hat er auch die Schweiz erreicht.
Der bis 20 Zentimeter lange Räuber kann sich beim Kriechen auf die doppelte Länge strecken, wird dadurch aber schmaler. Sein Kopfende ist schmal und läuft spitz aus, das Schwanzende ist breit und sieht darum eher wie ein Kopf aus. Wie auch die Schnecken, befruchten sich diese Tiere als Hermaphroditen, die sowohl Weibchen als auch Männchen sein können. Das geht rasant und das Ergebnis sind Eikapseln mit etwa sechs Jungtieren darin.
Anfang der 1960er-Jahre wurde der Strudelwurm erstmals in Grossbritannien beobachtet. Und schon in den 1980er-Jahren trat er massenhaft in Nordirland und Schottland auf, bald gab es erste Berichte aus England und Wales. Und jetzt sind auch bei uns Tiere aufgefunden worden.
Diese räuberischen Kriecher leben unterirdisch in den Gängen der Regenwürmer. Sie umschlingen ihre glitschige Beute, stülpen ihren rüsselartigen Schlund über sie und verdauen sie mithilfe von Verdauungssäften, die sie durch die Mundöffnung einsaugen.
Negative Auswirkung auf Tier- und Pflanzenwelt
Der Neuseeländische Riesenregenwurm ist unterdessen in anderen Teilen der Welt als invasive Art eingeführt worden und hat dort in vielen Fällen negative Auswirkungen auf die einheimische Tier- und Pflanzenwelt.
Wir können die Strudelwürmer manchmal in feuchtem Bodenstreu entdecken, am einfachsten aber auf der Unterseite eines Blumentopfes. Man sollte sie dort sofort ablesen und vernichten. Das ist wichtig.
Sie sehen, manchmal lohnt sich auch ein schneller Blick auf die Unterseite. Einziger positiver Punkt: Arthurdendyus triangulatus frisst gelegentlich auch Nacktschnecken.