Letzte Woche sassen sich Werner Ritter und Fredi Frei vor einer Vermittlerin gegenüber. Beide dürften sich während des Treffens reichlich übereinander geärgert haben und deswegen mit leicht gerötetem Kopf den Raum verlassen haben.Das Treffen war die Folge jenes Briefes, den vier Vorstandsmitglieder des Museumsvereins Altstätten kurz vor der Hauptversammlung im August allen Mitgliedern hatten zukommen lassen und der dann zur Nichtwiederwahl Ritters als Präsident geführt hat. Stattdessen wählte die Versammlung Fredi Frei zum neuen Präsidenten, vorerst für ein Jahr. Ritter verklagte die vier Vorstandsmitglieder (unter anderem Frei) auf Ehrverletzung und üble Nachrede. Und die Nichtwiederwahl ficht er an. Bevor ein Richter über den Versammlungsentscheid befinden kann, sieht das Verfahrensrecht aber zunächst einen Schlichtungsversuch vor. Und der ist nun eben gescheitert.Einmal mehr habe der Museumsverein Prestegg nicht nur das Gespräch verweigert – er sei nicht einmal bereit gewesen, zuzuhören, kritisiert Ritter Fredi Frei, der den Vorstand bei dem Treffen vertrat.Er habe sich die Erklärung der Vermittlerin und ein erstes Argumentarium Ritters angehört und eine kurze Stellungnahme abgegeben, hält Frei fest. Es treffe aber zu, dass er es als nicht zielführend betrachtet habe, sich weitere Vorwürfe und Verunglimpfungen anzuhören. Hier gehe es nicht mehr um die Sache, nämlich ums Wohl des Museums, sondern nur noch darum, einen zwischenmenschlichen Machtkampf auszutragen. Der Vorstand wolle sich deswegen nicht mehr weiter mit der Sache befassen. «Wir möchten unsere Zeit und Energie lieber in die Weiterentwicklung des Projekts Prestegg und des Museums investieren», meint Frei.Jenes liegt auch Werner Ritter weiterhin am Herzen. Klein beigeben kommt für ihn aber nicht in Frage, wie man aus einem Schreiben folgern kann, das er der Redaktion des «Rheintalers» und der «Volkszeitung» hat zukommen lassen. Darin feuert er auch eine neue Breitseite gegen den Museumsvorstand und im Besonderen gegen Kuratorin Caroline Schärli ab. Jene habe noch kaum etwas zur Gestaltung der neuen Dauerausstellung getan.Die Eröffnung einer grossen oder gar vollflächigen Ausstellung wenige Wochen nach Bauabschluss sei schon unter Werner Ritter als Präsident unrealistisch gewesen, entgegnet Fredi Frei. Die Eröffnung am 26. und 27. November finde wie geplant statt. Und es werde sich lohnen, die neuen Räume zu besichtigen, auch wenn sie für einmal noch fast leer seien. «Fast», weil eine kleine Sonderausstellung zur Baugeschichte zu sehen sein werde.Nun möchte Ritter den Vorstand abwählen lassenDer Knatsch zwischen Ritter und Vereinsvorstand wird derweil vors Kreisgericht kommen. Unabhängig davon hat Ritter dem Vorstand zuhanden der nächsten Mitgliederversammlung eine ganze Reihe von Anträgen zukommen lassen. Unter anderem möchte nunmehr er Frei und den restlichen Vorstand abwählen lassen.