Das Naturschutzgebiet Moosanger, bis 1967 eine simple Lehmgrube, entwickelte sich unter Mithilfe des Ornithologischen Vereins Widnau zum Amphibienlaichgebiet und Flachmoor von nationaler Bedeutung.Inzwischen hat die Riedvegetation überhandgenommen – und das Naturschutzgebiet ist zugewachsen. Der Amphibien- und Libellenbestand hat sich verkleinert, seltene Pflanzen sind verschwunden. Damit die Bundesvorgaben für den Schutz der Flachmoore eingehalten werden können, sind die artenreichen Riedwiesen wiederherzustellen und die Amphibienlaichgebiete zu erneuern. Geleitet wird das Aufwertungsprojekt von Jonas Barandun, Biologe und kantonaler Beauftragter für Amphibienschutz.Bessere Bedingungenfür die AmphibienAb Mitte August werden die Riedflächen gemäht, Rheintal Forst fällt Bäume, entfernt Gehölz und schneidet Sträucher zurück. Das Rheinunternehmen gestaltet Wassergräben um, erneuert verlandete Wasserstellen und legt Flachgewässer an, um den Amphibien bessere Bedingungen zu bieten. Durch die Schüttung von Flachufern im See entstehen neue Lebensräume. Die Rodungsarbeiten starten beim defekten Auslaufwerk Nähe Heldstrasse. Die Bauarbeiten für ein neues Auslaufbauwerk beginnen am 24. August und dauern bis Ende Oktober dieses Jahres.Während der Bauarbeiten muss der Baggersee im Moosanger um rund 50 cm abgesenkt werden. Das neue Auslaufbauwerk ermöglicht dann, den Wasserstand saisonal zu regulieren. Im Sommer wird dieser um 30 – 40 cm höher, im Herbst wird er gegenüber heute um rund 30 cm tiefer liegen. Das erleichtert die Pflege der Riedflächen. Zudem können Wasservögel die winterlichen Schlickflächen und Flachwasserbereiche für sich nutzen.Nächsten Winter folgen die Forstarbeiten am Maientrattkanal. Um den wertvollen Baumbestand zu erhalten, müssen einzelne Bäume entfernt werden. Während die einen ein Sicherheitsrisiko darstellen, verhindern andere die Entwicklung einer vielfältigen Bodenvegetation. Es wird Rücksicht auf die Fischschonzeit und die Brutzeiten der Vögel genommen.Bund und Kanton kommen für Mehrheit der Kosten aufDie Gesamtkosten von 214100 Franken werden grösstenteils von Bund und Kanton getragen. Während die Politische Gemeinde Diepoldsau, auf deren Gemeindegebiet sich der Moosanger befindet, 6000 Franken bezahlt, übernehmen die Ortsgemeinde Widnau und die Politische Gemeinde Widnau je 3000 Franken.Im «Fokus 2/2019» wurden die Aufwertungsmassnahmen am Moosanger vorgestellt: www.widnau.ch . (pd)HinweisÖkokonzept GmbH, St. Gallen, Dr. Jonas Barandun, 079 477 19 95.