26.11.2019

Der Meister hat jetzt Lust auf mehr

NLB-Meister ist der Ringerclub Oberriet-Grabs schon. Jetzt will er noch mehr, nämlich den Aufstieg in die NLA.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Ein italienisches Sprichwort besagt: «Der Hunger kommt mit dem Essen.» Die Oberriet-Grabser Ringer essen zurzeit – im Menü sind sie zwischen Hauptspeise und Dessert. Geplant war ein Aufstieg vor dieser Saison nämlich noch nicht gewesen, obwohl der Verein mit der Vision 2020 spätestens nächstes Jahr wieder in der höchsten Liga antreten will.«Jetzt, wo wir schon so weit sind, wollen wir den Aufstieg auch realisieren», sagt RCOG-Präsident Daniel Steiger. Der Aufstieg wird vom Dessert zu einer Hauptspeise. Der Hunger ist da, das dokumentiert der sehr engagierte Auftritt der jungen Truppe im NLB-Final-Rückkampf gegen das Team Valais. Oberriet-Grabs gewinnt 20:17, obwohl es nach dem 27:9-Auswärtssieg im Hinkampf auch hätte Kräfte schonen können. Doch das entspricht nicht dem Naturell dieses Teams.Einem der Jüngsten gelingt der einzige SchultersiegEs ist spürbar, wie hungrig auf Erfolg dieses ist. Quintus Zogg etwa bekommt es am Samstag mit dem starken Florian Vieux zu tun, macht es aber gut und sichert dem Team dank grossem Einsatz einen Punkt. Statt 0:4 heisst es aus seiner Sicht nur 1:3, Quintus Zogg bekommt vom Publikum viel Applaus.Nachdem Andri Vishar nicht auf die Matte muss (sein Gegner gibt forfait), ist die Reihe an Janis Steiger. Gegen Yusup Gumaev hat er einen schweren Stand, liegt nach Punkten hinten. Doch dann setzt Steiger zum grossen Höhepunkt des Tages an: Er löst sich aus der Umklammerung, wirft den Gegner auf die Matte und holt den einzigen Schultersieg des Tages. Steiger war das Kunststück, aus einem Rückstand einen Schultersieg zu landen, schon im Hinkampf gelungen. Dank seines Siegs steht’s 9:3. Und weil auch Ilir Fetahu durch technische Überlegenheit gewinnt, steht’s kurz später 13:4. Der NLB-Titel ist dem RCOG nicht mehr zu nehmen, die neben der Matte bereit gelegten Goldmedaillen werden bald den Oberrheintalern verliehen.Quintus Zogg und Janis Steiger sind 17-jährig. Sie stehen für die jugendliche Lockerheit, die das Team zurzeit ausstrahlt. Ein weiteres Beispiel: «Wir waren im letzten Kampf im Schnitt gut 19 Jahre alt. Das ist doch super für die Zukunft unserer Mannschaft», sagt Maurus Zogg in der Pause. Er ist selber erst 19-jährig, spricht aber wie ein Routinier.Im Final-Rückkampf kommt er nicht zum Einsatz, es ist aber davon auszugehen, dass er in den beiden Aufstiegskämpfen gegen die Urner aus Schattdorf wieder im Aufgebot steht. «Das wird ein ganz harter Brocken, wir müssen da schon nochmals eine Schippe drauflegen», sagt Maurus Zogg.Auch der Gegner hatte Grund zu feiernNach der Pause dreht der Gegner nochmals auf, gewinnt einige Kämpfe und verkürzt bis zum Ende auf 17:20 aus seiner Sicht. Nach dem letzten Kampf bekommt auch das Team Valais einen Pokal und Medaillen. Die Ringer aus der Westschweiz fotografieren sich in der Bildstöckli-Halle gegenseitig mit der Trophäe und wirken zufrieden.«Unser Ziel war es, den Final zu erreichen. Das ist uns gelungen. Heute haben wir nochmals alles versucht, weshalb wir zufrieden sind. Die Ambiance in unserem Team ist hervorragend», sagt Teambetreuer Patrick Vieux. So herrscht nach dem Rückkampf auf beiden Seiten beste Stimmung.Bei den Wallisern ist sie aber gelöster: Ihre Saison ist vorbei, während der RC Oberriet-Grabs nochmals zwei Kämpfe hat. Es werden zwei sehr bedeutende.Fancar nach SchattdorfWer den RCOG mit dem Fancar nach Schattdorf begleiten will, kann sich noch bis heute Mittwochabend bei Daniel Steiger, Tel. 079 635 63 81, anmelden.

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