Max TinnerDas Gärtnern ist Luka Savanovics hauptsächlicher Zeitvertreib. Erst recht, seit der frühere Chauffeur pensioniert ist. Tomaten, Gurken und was sonst so in Schweizer Gärten wächst, baut Savanovic auf seinem Pflanzplätz im Schrebergarten Kirlen, Altstätten, zwar auch an. Besonders angetan hat es ihm aber exotisches Gemüse. Momentan hängen gewachsene Keulen in seinem Garten: Es sind Flaschenkürbisse.Gemüse und WerkzeugHätte er sie essen wollen, hätte er die Kürbisse jung ernten müssen. Ausgereift sind sie nicht mehr geniessbar. Darauf kommt es Savanovic aber auch nicht an. Die Kürbisse sind ihm eine Erinnerung an seine Heimat, von wo er die Samen auch bezogen hat. Dort, in Bosnien, habe man solche Kürbisse früher ebenfalls ausreifen lassen, erzählt er. Zum Trocknen aufgehängt, schwindet das Fruchtfleisch; der Kürbis wird hohl. Mit einem Loch unten und oben konnte man ihn danach als Weinheber verwenden: Man tauchte ihn ins Fass, sog durch die obere Öffnung den Wein an und hielt die Öffnung zu. So liess sich der Wein kurz im Kürbisbauch halten, um ihn dann in eine Karaffe ausfliessen zu lassen. Luka Savanovics Kürbisernte fiel reich aus. Viel dazu getan hat er nicht. Ross- und Hühnermist habe er als Dünger gegeben. «Wachsen tun die Pflanzen dann von allein», meint er und überlegt sich bereits, was er nächstes Jahr neben seinen Tomaten und Gurken anpflanzen will.