08.05.2019

Der Männerchor am Chorfestival in Prag

Für den Männerchor Diepoldsau-Schmitter hat sich der grosse Probenaufwand für das Prager Chorfestival in jeder Hinsicht gelohnt. Der Chor wurde für seinen Mut, einmal etwas Besonderes zu wagen, belohnt und durfte in der tschechischen Hauptstadt eine positive Referenz für den Schweizer Chor- gesang abgeben. Das Prager Chorfestival 2019 wird als unvergesslicher Anlass in die Vereinsgeschichte des Männerchors Diepoldsau-Schmitter eingehen. Allein die Stadt Prag mit ihren 150 Kirchen, den vielen Brücken über die Moldau, den über 500 Türmen und der herrlichen Altstadt ist schon eine Reise wert. Für die Sänger von der Rheininsel war aber nicht die Stadt Prag das Ziel ihrer Reise, sondern erste Priorität hatte ganz klar der Auftritt am jährlich stattfindenden «Prague Spring Choral Meeting». Nach einer langen Anreise wurden im Zentrum der Prager Altstadt die Zimmer bezogen. Die einheimische, sehr kompetente Reiseleiterin informierte ausführlich über die kommenden Tage und zeigte anhand des Rahmenprogramms auf, was die Sänger in Prag alles erleben und erwarten durften. Der Freitag- und Samstagmorgen wurden für den Besuch der unzähligen Sehenswürdigkeiten genutzt. Die Prager Burg und der weltberühmte Veits-Dom sind ein Muss für einen Besuch in Prag, speziell für einen Verein aus dem Kanton St. Gallen, sollen doch die Gebeine des heiligen Gallus in der Krypta des Veits-Doms ruhen. Am diesjährigen Chorfestival nahmen Chöre aus Portugal, Italien, Ungarn, Lettland und der Schweiz teil. Das Chorfestival ist kein Wettbewerbsfestival, sondern den Chören bietet sich die Chance, andere Chöre singen zu hören, andere Gesangskulturen und Chöre kennen zu lernen. Der Männerchor Diepoldsau-Schmitter hatte zwei verschiedene Auftritte, am Freitagnachmittag in der St.-Michael-Kirche und am Samstagnachmittag in der berühmten St.-Nikolaus-Kirche, beide in der Prager Altstadt. Der Chor hatte sich zum Ziel gesetzt, bekannte Schweizer Lieder in den vier Landessprachen zu singen, ergänzt durch weitere anspruchsvolle Lieder, vom Appenzeller Jodel bis zu Stücken im Rockrhythmus. Alle Lieder sollten auswendig gesungen werden, damit sich die Sänger voll auf die Vorgaben der Chorleiterin Birgit Steiner konzentrieren konnten. Im ersten Konzert in der St.-Michael-Kirche wurden die Sänger von der ganz speziellen Akustik in der Kirche überrascht und sie mussten Lehrgeld bezahlen. Am Samstagnachmittag konnten sie dann aber das ganze Chorpotential ausschöpfen und der anhaltende Applaus des Fachpublikums war der Lohn für das Wagnis, das die Sänger mit ihrer Anmeldung eingegangen sind. Dieser Erfolg in Prag ist für die Zukunft des Chores und für jeden Sänger sehr wichtig, bringt er doch die nötige Motivation und die Selbstsicherheit für künftige Auftritte mit sich. Auf der Rückfahrt von Prag nach Diepoldsau wurde bereits wieder vorwärts geschaut, auf bevorstehende Anlässe im Dorf und an mögliche Auftritte vor einem breiten Publikum. Der Chor will in Zukunft sein Repertoire so ausbauen, dass er dem breiten Publikum etwas bieten und gleichzeitig jüngere Männer für den Chorgesang begeistern kann. Nur so wird es gelingen, den Mitgliederschwund zu stoppen. Der Auftritt in Prag hat gezeigt, dass der Chorgesang und speziell der Männerchor-Gesang nicht nur ein Altherren-Hobby ist, sondern eine sinnvolle Freizeitbeschäftig für Männer jedes Alters sein kann. (hz)

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