Seine letzte Aktion beendete das 57. Pokalturnier: Der Schlusspfiff im Final zwischen Widnau und Rheineck war auch der letzte Pfiff von Peter Neuenschwander auf dem Platz seines Stammvereins: Der 43-Jährige tritt Ende Jahr als Schiedsrichter zurück.Schon als junger 5.-Liga- Spieler wechselte Neuenschwander zu den Schiedsrichtern: «Ich fing mit zwei Kollegen an – jetzt bin nur noch ich dabei.» Inzwischen ist er Familienvater, seine Kinder sind neun und zwölf Jahre alt. Er freut sich auf mehr Wochenenden, die er mit der Familie verbringen kann: «Eigentlich wollte ich schon vor einem Jahr aufhören, nach 20 Jahren. Weil dann aber Rebstein einen Schiedsrichter zu wenig gehabt hätte, hängte ich noch ein Jahr dran.»Am Pokalturnier pfiff der Spielleiter «sicher schon zweimal», schon einmal hatte er einen Final arbitriert: «Ich bin nicht mehr sicher, aber damals gewann Rorschach.» In der Meisterschaft läpperten sich weit über 300 Einsätze zusammen. Noch in der Vorrunde der kommenden Saison wird Neuenschwander 3.-Liga-Spiele leiten und hie und da einen 2.-Liga-Schiedsrichter als Assistent unterstützen.Der Chef auf dem Platz hört auf seine AssistentenMeist ist Peter Neuenschwander allein unterwegs, in der 3. Liga müssen die Schiedsrichter ohne Assistenten auskommen: «Ich mag diese Herausforderung, man muss sehr konzentriert sein. Und ich bin gerne der Chef auf dem Platz.» Dass ein guter Chef auch Teamplayer sein muss, zeigte der Produktionsleiter der CHT Switzerland (ehemals Bezema) in Montlingen in einem Vorrundenspiel: Neuenschwander hatte auf Penalty entschieden, gab dann aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten einen Eckball.Das wichtigste Eigenschaft eines Schiedsrichters sei das Fussballverständnis, «als ehemaliger Fussballspieler verfüge ich darüber», sagt Neuenschwander. Dazu komme persönliche Fitness («gerade in der 3. Liga, wo ich allein bin, ist Bewegung wichtig») und die Fähigkeit, Entscheide verkaufen zu können.Brenzlige Situationen er-lebte Neuenschwander selten: «Aber einmal in Vaduz wollten Zuschauer auf mich los, Spieler des Heimteams beschützten mich jedoch.» Manchmal gefällt’s dem Schiedsrichter so gut, dass er nach dem Spiel noch eine Weile auf dem Sportplatz bleibt: «Allerdings nur dann, wenn das Spiel gut gelaufen ist.» (ys)