24.03.2022

Der Leader ist auf der Aegeten zu Gast

In der 2. Liga interregional empfängt der FC Widnau am Sonntag, 14 Uhr, den aktuellen Leader aus Weesen – und muss auf viele Leistungsträger verzichten. Die Rheintaler werden dennoch alles geben: «Zu Hause ist immer alles möglich», sagt Co-Trainer Daniel Lüchinger.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Die Interregio-Saison hat nach der Winterpause wieder Fahrt aufgenommen – sie ist so ausgeglichen und spannend wie in der Hinrunde. Von den 14 Mannschaften gelang es nur Amriswil, im neuen Jahr beide Spiele zu gewinnen. Der Rest hat bereits Federn gelassen – allerdings hat auch kein Team beide Spiele verloren, nicht einmal die drei bereits etwas abgeschlagenen Teams unter dem Strich.Widnau ist mit einem 2:2 gegen Wil II und einer 2:3-Niederlage bei der SV Schaffhausen ins Jahr gestartet. In der Munotstadt ging die bis da währende Ungeschlagenheitsserie des FCW zu Ende. Nun wartet mit Weesen – bisher ein 2:1 gegen Schaffhausen und ein 1:1 gegen Frauenfeld – ein harter Brocken, nämlich der Leader.«Zu Hause ist immer alles möglich, natürlich wollen wir gewinnen, damit es oben spannend bleibt», sagt Widnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger. Aber: Der FCW wird am Sonntag auf viele Spieler verzichten müssen. Michael Alder fällt bis im Sommer aus wegen Oberschenkelproblemen, Noah Massari fehlt wegen einer Innenbandverletzung auf unbestimmte Zeit, Daniel De Almeida hat eine Blinddarmoperation hinter sich und fehlt ebenfalls. Fraglich sind mit Diego Liechti, Ilija Kovacic, Stefano D’Amico, Samuel Thönig, Daniele Lamorte und Noe Rieser einige weitere Leistungsträger – und Ceyhun Tüccar spielt nicht mehr beim FC Widnau.«Wir spielen mit denen, die wir zur Verfügung haben. Das ist auch eine Chance für die zweite Reihe», sagt Daniel Lüchinger.Vom Dorf- zum SpitzenclubWidnaus Gegner hat sich erstaunlich gewandelt. Der FC Weesen besteht in seiner heutigen Form seit 2001, als er die Fusion mit dem FC Bilten eingegangen war. Zwei Jahre zuvor war er nach 17 Jahren in der 4. Liga wieder in die 3. Liga aufgestiegen, der er bis 2008 angehörte. In jenem Sommer gelang Weesen der erstmalige Aufstieg in die 2. Liga. In dieser blieb der FCW elf Saisons; er mauserte sich in dieser Zeit von einem Abstiegs- zu einem Aufstiegskandidaten. Mehrfach verpasste die Elf vom Walensee den Sprung in die 2. Liga interregional knapp, scheiterte unter anderem am FC Widnau, der 2017/18 die Nase vorn hatte. Vier Punkte hinter Widnau (und drei hinter Altstätten) belegte Weesen damals in der 2. Liga, Gruppe 1, den dritten Rang.Ein Jahr später gelang der erstmalige Aufstieg in die 2. Liga interregional. Weesen liess Rorschach-Goldach und Altstätten hinter sich. Mit dem Erfolg einher ging aber auch eine schleichende Entfernung vom Dasein als Dorfclub. Schon in der 2. Liga hatte Weesen stets zahlreiche Legionäre (vor allem aus Tschechien), in der Interregio akzentuierte sich dieser Trend noch deutlicher.Nachdem das Team vom Walensee letzte Saison als Achter den Ligaerhalt erreichte, grüsst es aktuell von der Tabellenspitze. Dies hat seinen Preis: Von 19 im Kalenderjahr 2022 eingesetzten Spielern haben mit Levi Egli, Silvan Gönitzer, Tuncer Niederberger und Enrique Riccardi nur vier den Stammverein Weesen. Silvan Gönitzer ist der Leader und Captain der Mannschaft; der ehemalige St. Gallen-Profi könnte den FCW nun in die 1. Liga führen.Drittliga-Derby auf der AegetenNeben dem Spiel des Fanionteams findet auf der Aegeten ein weiterer Leckerbissen statt. Die abstiegsbedrohten Reserven des FCW empfangen um 16 Uhr im ersten Rückrundenspiel die Nachbarn vom FC Diepoldsau-Schmitter.

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