Pfirsiche, Cassisbeeren, Birnen, Äpfel, Most, Wildkräuter, Gemüse aller Art und Fleischprodukte von Schweinen, Schafen oder Rindern – das Angebot auf dem Hof Morgarot ist vielfältig. Und damit perfekt geeignet für einen Hofladen. «Unser Plan war, dass die Leute mitten im Städtli wie früher frisch vom Hof einkaufen können und sehen, was sie beim Bauern vor Ort bekommen», sagt Manuela Schmid, die zusammen mit ihrem Mann Marcel den Hof Morgarot oberhalb von Lüchingen führt. Schmid spricht bewusst von einem Plan, denn die eigentliche Eröffnung hat nie stattgefunden.Die Schmids hatten zwar den Laden der ehemaligen Manser-Molkerei gemietet und im Mai für ein paar Tage geöffnet, mussten aber schon einen Monat später wieder schliessen. Der Grund: Drei von fünf Mitarbeiterinnen wurden schwanger, fallen ab August aus und die Stellen konnten nicht besetzt werden. Das Ehepaar zog frühzeitig die Reissleine: Hof und Laden zu führen, wäre zu viel gewesen. «Es wäre mehr als nur der Laden zu gegangen, hätten wir diesen weitergeführt», sagt Schmid. Der Traum vom Hofladen wurde auf später verschoben. Vorerst konzentrierten sich die Schmids auf den Hof und neue Innovationen.Von Gemüseanbau, dem eigenen Buch und Kursen 2015 hat die fünfköpfige Familie den Morgarot-Hof von Marcels Eltern übernommen. Seitdem ist er stetig gewachsen. Die anfänglichen fünf Hektaren Land haben sich vervierfacht. Auch das Angebot an Obst, Kräutern und Gemüse ist grösser geworden. Die Familie ist mit ihren Produkten wöchentlich auf dem Markt in Altstätten zu finden und bieten Esel- und Geissen-Trekkingkurse für den Ferienspass sowie Kurse für Gärtner und Selbstversorger an. Demnächst werden die Schmids ihr erstes Buch im Selbstverlag herausgeben. «Wir hatten von Anfang an grosse Pläne», sagt Manuela Schmid. Dazu gehört, dass das Paar sein Land nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet. Der Hof Morgarot ist einer der ersten mittelgrossen Bauernhöfe in der Schweiz, die dieser Philosophie folgen. Sie basiert darauf, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. So werden beispielsweise nicht nur Obst und Gemüse ohne künstliche Bewässerung, Pestizide oder zugekaufte Düngemittel produziert. Statt Monokulturen wird auch die Vielfalt gefördert und der Anbau von Lebensmitteln an den Boden angepasst und nicht umgekehrt. Letzteres hat die Schmids dazu bewogen, etwas auf den Markt zu bringen, was es so noch nicht gab. Entwicklung steht noch in den KinderschuhenDas Gelände des Morgarot-Hofes ist oft steil und kann mit herkömmlichen Maschinen nicht bewirtschaftet werden. Die Schmids wollen nun eine Maschine entwickeln, die sowohl für flaches Land als auch für bergiges Gelände eingesetzt werden kann. Sie denken dabei an eine Art Quad-Bike. «Die Idee ist noch sehr frisch und nicht ausgereift», sagt Manuela Schmid. Gemeinsam mit einem Experten möchte sie noch in diesem Jahr mit der Planung und Entwicklung beginnen. Der herrschende Personalmangel auf ihrem Hof brachte sie auf die Idee. Die Maschine würde Zeit sparen. Zeit, die für andere Projekte genutzt werden kann. Zum Beispiel für den Hofladen.