09.06.2021

Der Kanton soll den Sonderschulen helfen

CVP-Kantonsrat Sandro Hess will von der Regierung Zahlen zur Situation an der HPS und in anderen Sonderschulen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
CVP-Kantonsrat Sandro Hess hat am Dienstag zusammen mit Bildungspolitikern der SP der Regierung eine Interpellation zu den angeblich aus allen Nähten platzenden Sonderschulen im Kanton St. Gallen zur Beantwortung eingereicht. Nicht nur viele Primar- und Oberstufenschulen in den Städten und Dörfern hätten wegen steigender Schülerzahlen Platzprobleme, sondern auch die Sonderschulen – beispielsweise die Heilpädagogische Schule in Heerbrugg, meint Hess gegenüber dem «Rheintaler» und der «Volkszeitung». Tatsächlich legte die HPS diesen Frühling dar, dass die Schülerzahl aufs kommende Schuljahr auf über 100 steigen werde – wo die Schule doch eigentlich nur auf bis zu rund 80 ausgelegt ist.Von der Regierung wollen Sandro Hess und seine Mitinterpellanten nun Zahlen zur Überbelegung der Sonderschulen im Kanton. Sie fragen nach Wartelisten, die sie bedenklich fänden: «Wartefristen wirken sich für die betroffenen Kinder und vor allem für die Erziehungsberechtigten nachteilig aus», schreiben sie.Der Kanton sei gemäss Sonderschulkonzept und unter Berücksichtigung definierter Vorgaben verpflichtet, «den Aufwand gemäss den Leistungsvereinbarungen, den Unterhalt und die Sanierung der Infrastruktur zu tragen», halten die Kantonsräte in ihrem Vorstoss fest. Wegen der Finanzierung eines dringend benötigten Provisoriums war die HPS in Heerbrugg diesen Frühling in den Clinch mit dem Kanton geraten. Bei der Regierung erkundigen sich Hess und seine Mitstreiter nun nach weiteren Sonderschulen, denen der Kanton seine Unterstützung für Provisorien versagt – und warum.Sie wollen weiter wissen, was die Regierung zu unternehmen gedenkt, um allen Schülerinnen und Schülern, die einer Sonderschule zugewiesen worden sind, den Besuch ebenjener auch zu ermöglichen.Eine weitere Frage zielt angesichts der steigenden Schülerzahlen auf die personelle Besetzung der Sonderschulen ab. Die Kantonsräte wollen wissen, wie viele Lehrerinnen und Lehrer ohne eine Ausbildung in schulischer Heilpädagogik mittlerweile an Sonderschulen (oder auch in Kleinklassen oder anderen Regelklassen, in denen eigentlich eine solche Ausbildung verlangt wäre) unterrichten.

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