Qualifiziert sich niemand aus der Schweiz für Paris, dürfte dieser in der Neubeurteilung der Einstufung durch Swiss Olympic zurückfallen und so einen beträchtlichen Teil der finanziellen Unterstützung verlieren.
Von 9. bis 12. Mai trifft sich die Ringerelite zum World Qualifier in Istanbul. Obwohl schon zwei Qualichancen durch sind, gibt es viele Weltklasseringer, Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner, die noch keinen Platz für Paris haben. Dies zeigt, wie das Niveau mit Blick auf Olympia jeweils zunimmt. Es ist also nicht so, dass die Chancen im letzten Turnier viel höher wären als zu Beginn der Qualiphase.
Die Schweiz versucht, mit einem Grossaufgebot das Unmögliche möglich zu machen. Im Greco sind drei Rheintaler am Start. Andreas Vetsch (bis 67 kg) vom RC Oberriet-Grabs, Fabio Dietsche (–77 kg) und Ramon Betschart (–97 kg), beide RS Kriessern, werden ergänzt durch Damian von Euw (Brunnen, –87 kg). Vetsch sagt: «Das ist mein Traum und mein Ziel, auf das ich die letzten vier Jahre hingearbeitet habe. Jetzt gilt es noch einmal, alles zu geben und meine Chance zu nutzen.»
Annatina Lippuner kurzfristig aufgeboten
Weiter werden zwei Frauen am Start stehen. Auch hier ist das Rheintal vertreten, Annatina Lippuner von Oberriet-Grabs startet bis 62 kg. Die 18-jährige Grabserin, die letztes Jahr U20-Vizeeuropameisterin wurde und Ende April am Kimba Cup in Ungarn Bronze holte, wurde vom Ringerverband überraschenderweise kurzfristig aufgeboten und kämpft am Freitag und am Samstag. Als zweite Frau wird Svenja Jungo (RS Sense) bis 50 kg versuchen, sich den Platz zu sichern.
Im Freistil sind keine Rheintaler dabei. Marc Dietsche, der stärkste Rheintaler Freistiler, startet international bis 70 kg, was nicht olympisch ist. Dabei sind Thomas Epp (Schattdorf), Nino Leutert (Freiamt) und die Willisauer Tobias Portmann, Stefan Reichmuth und Samuel Scherrer. Die Finalisten qualifizieren sich direkt, die zwei Drittplatzierten ringen in einem Ausscheidungskampf um einen weiteren Platz für Paris.