29.12.2019

Der Jüngste holt sich die Jasskrone

Der 21-jährige Widnauer Yannic Loritz gewinnt den Jahresfinal des Samschtig-Jass und wird zum Jasskönig 2019 gekürt.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraObwohl er bereits als Telefonjasser die beste Jassdifferenz des ganzen Jahres erzielte, habe er nie damit gerechnet, auch die Finalrunde für sich zu entscheiden, sagt Yannic Loritz. Bis vor zwei Jahren konnte er nämlich überhaupt nicht jassen. Warum er sich damals für die Jasssendung im Schweizer Fernsehen angemeldet hat, weiss er heute noch nicht. Auf jeden Fall habe er ein Jahr später den Anruf erhalten, dass er als Kandidat ausgewählt wurde.Jasstraining mit den Freunden«Nun blieb mir nichts anderes übrig, als das Spiel zu erlernen», sagt Yannic Loritz. Ende August spielte er dann erstmals als Telefonjasser, unter anderem gegen Marc Sway. Dabei konnte er die beste Jassdifferenz (drei Punkte über drei Spiele) erzielen. Dadurch hat er sich automatisch für den Final qualifiziert. Vorher hat er in einer weiteren Sendung seinen Titel verteidigt, beim dritten Mal aber nicht mehr gewonnen.Der unerfahrenste Jasser der SendungDer Final im Hotel Giessbach in Brienz wurde letzten Samstag ausgetragen. Mit dabei war auch der Schwingerkönig Christian Stucki. Mit einer Differenz von 16 Punkten über drei Spiele konnte Yannic Loritz am Schluss jubeln. «Ich war mit Abstand der unerfahrenste Jasser in dieser Sendung», sagt er.Erst zwei Tage vor der Sendung habe er wieder geübt. «Ich jasse, um das bestmögliche Resultat zu erzielen», sagt er. Gemeinsam mit seinem Kollegen habe er eine Formel entwickelt, bei der man am besten errechnen kann, wie viele Punkte möglich sind. Diese Formel habe ihm zum Sieg geholfen.Für ihn ist Jassen eine Mischung aus Glück und Erfahrung. «Da mir die Erfahrung fehlte und ich mich auf das Glück nicht verlassen konnte, habe ich die Formel angewendet.» Er rechnete sich bei der Ansage die wahrscheinlichste Punktezahl, die er mit den Karten erzielen sollte, aus. Anschliessend versuchte er anhand der gegnerischen Spielweise zu erkennen, welche Karten die Gegner haben. Dabei zählte er auch die Karten mit, die bereits ausgespielt wurden.Für ihn sei der Samschtig-Jass eine spezielle Erfahrung gewesen. «Ich war aber auch sehr nervös», sagt er. «Ich wollte mich einfach nicht blamieren.» Auch sei die Atmosphäre für ihn sehr ungewohnt gewesen. Vor allem die fünf Kameras hätten ihn nervös gemacht. Die Arbeit mit dem Fernsehteam sei hingegen sehr cool gewesen. «Alle waren locker drauf», sagt er. Auch wenn er jetzt ein Jahr lang der Schweizer Jasskönig ist, werde das Jassen nicht sein Lieblingssport. «Ich werden bestimmt nie ein ambitionierter Jasser», sagt er.

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