07.04.2019

Der Hospiz-Dienst ist gefragter denn je

2336 Einsatzstunden leisteten die freiwilligen Begleiterinnen und Begleiter des Hospiz-Dienstes Rheintal im Jahr 2018. Dies ist eine weitere Zunahme um gut 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Hospiz-Dienst Rheintal begleitet schwer kranke sowie sterbende Menschen und unterstützt deren Angehörige in schwierigen und belastenden Zeiten. Ein Angebot, das in unserer Region einem grossen Bedürfnis entspricht. Wie an der ersten Hauptversammlung des nun eigenständigen Vereins im Diogenes-Theater in Altstätten zu erfahren war, haben die Unterstützungsanfragen auch im vergangenen Jahr massiv zugenommen. Insgesamt leisteten die freiwilligen Be­gleiterinnen und Begleiter bei 568 Einsätzen 2336 Frondienststunden. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr 645 Stunden mehr.«Langsam stossen wir an die Kapazitätsgrenzen»Speziell am Hospiz-Dienst ist, dass alle Freiwilligen ihre wertvollen Dienste unentgeltlich leisten und diese für die betroffenen Nutzer kostenlos sind. Die unerwartet grosse Nachfrage stellt den Verein vor neue Herausforderungen.«Langsam, aber sicher stossen wir mit unserem heutigen Freiwilligen-Team an die Kapazitätsgrenzen», erklärt Jutta Cobbioni, Präsidentin des Vereins Hospiz-Dienst Rheintal.Deshalb gelte es jetzt nebst Spendengeldern vor allem interessierte Personen zu finden, die bereit sind, beim Hospiz-Dienst mitzuwirken.Die Rekrutierung von genügend Freiwilligen ist nicht ganz einfach. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann sich bei der Geschäftsstelle vom Hospiz-Dienst Rheintal melden. Mit Interessierten wird ein Gespräch geführt. Zudem kommen sie in den Genuss von Weiterbildungen, die sie kostenlos besuchen können. Finanziert werden die Kurse durch Spendengelder. «Wir sind froh, auf grosse Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen zählen zu dürfen. Die Rheintaler sind solidarisch und unterstützen unseren Verein», freut sich Jutta Cobbioni. Trotzdem gibt sie zu bedenken, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr einfach sei, die nötigen finanziellen Mittel zu beschaffen und dankte an dieser Stelle den Spenderinnen und Spendern.Nebst der deutlichen Zunahme an Einsatzstunden beschäftigte den Hospiz-Dienst in seinem ersten eigenständigen Vereinsjahr der personelle Wechsel in der Geschäftsführung. Gründungsmitglied Regula Bont entschied sich nach sechs Jahren Hospiz-Arbeit eine neue Herausforderung anzunehmen und künftig ihren Mann in seinem Geschäft zu unterstützen. In Erika Ulmann konnte eine versierte Nachfolgerin gefunden werden, die die professionell geführte Geschäftsstelle in einem Teilzeitpensum weiterführt und die Einsätze koordiniert.Ins vergangene Geschäftsjahr fällt auch der Bezug der neuen Büroräume an der Kugelgasse in Altstätten. Zusammenfassend sagt Präsidentin Jutta Cobbioni: «Das vergangene Jahr war intensiv. Der Weg in die Eigenständigkeit ist auch rückblickend betrachtet der richtige. Für die anfangs erhaltene Anschubfinanzierung in den ersten drei Jahren durch die Humanitäre Stiftung des Schweizerischen Roten Kreuzes sind wir dankbar. Jetzt stehen wir auf eigenen Beinen und müssen uns selber finanzieren.» Für das nun angelaufene Geschäftsjahr wünscht sich der Hospiz-Dienst Rheintal, dass er zusätzliche Freiwillige rekrutieren kann und weiterhin auf die wohlwollende Unterstützung der Geldgeber sowie der Spen­derinnen und Spender zählen darf.Denn die Anfragen für Einsätze in den betreuten Gemeinden von Rheineck bis Rüthi und Lienz werden wohl nicht abnehmen. (radi)

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