18.06.2021

Der Heli flog über 1300-mal

Das beliebte Berggasthaus Meglisalp wurde mit Holzelementen aus dem Rheintal umgebaut.

Nachdem der Schnee geschmolzen ist, lässt sich das idyllische Sennendörflein Meglisalp im Alpstein wieder zu Fuss erreichen. Zum Start der Alpzeit zeigt sich das Berggasthaus in frischem Glanz. Die Wirtefamilie Gaby und Sepp Manser-Neff liess das Haus auf rund 1500 Metern über Meer zeitgemäss um- und anbauen. Weiterhin können 130 Personen auf der Meglisalp schlafen, jedoch in mehr Zimmern und Familienzimmern anstelle von Massenlagern. Die Bauarbeiten letzten Sommer gestalteten sich spektakulär und als logistische Herausforderung. Die Ökotech Systembau AG, Oberriet, plante und produzierte 281 Tonnen Holzelemente und übernahm die Logistik. Das vorbereitete Material musste mit Lastwagen zur Basis des Heli-Landeplat-zes nach Wasserauen befördert werden. Von dort hob der Helikopter zu mehr als 1300 Flügen zur Meglisalp ab. 352-mal führte er Holzelemente mit. Bei weiteren Flügen wurde anderes Baumaterial, beispielsweise Beton, hinaufbefördert. Ein minutiöses Regiebuch, nach dem sich alle Beteiligten richten mussten, stellte einen reibungslosen Aufbau sicher. Unvorhergesehenes hätte Zusatzkosten beim Helieinsatz sowie Zeitverzögerungen zur Folge gehabt. Für die Montage der passgenauen Elemente erwischte das 18-köpfige Team mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Zimmereien und dem Piloten ein Zeitfenster mit idealem Wetter. Mitte September war das Gasthaus innert einer Woche fertig erstellt. Gerade rechtzeitig für die unberechenbaren Launen der Natur. Am 25. September folgte bereits ein Schneesturm. Das Bauprojekt, das auch familiär verbunden war – Meglisalpwirt Sepp Manser und Ökotech-Geschäftsführer Hannes Manser sind Brüder – verlief unfallfrei, worüber die Beteiligten angesichts der aussergewöhnlichen Rahmenbedingungen besonders dankbar sind. (red/pd)

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