Der «Hecht» muss schliessen

«Der Entschluss ist mir wirklich nicht leichtgefallen», sagt Sarah Oesch mit Tränen in den Augen. Vor einem Jahr erst hat sie die Führung des Restaurants von ihrer Mutter Madlen Oesch übernommen. Seit der Eröffnung im Jahr 2006 hatte sie ihrer Mutter bis zu deren Pensionierung letztes Jahr im Oktober zur Seite gestanden.«Meine Mutter hat den Hecht mit Herzblut aufgebaut und ich habe ihn mit Herzblut übernommen», sagt Sarah Oesch. Den Start mit ihrem Team bezeichnet sie als einen Höhenflug. «Wir waren nicht nur ein super Team, wir waren eine Familie», sagt sie. Es tue ihr deshalb auch sehr weh, eine solches Team gehen zu lassen.Die Kosten waren einfach zu hoch«Zu sagen, ich höre jetzt auf, war für mich ein schwerer Schritt», sagt Sarah Oesch. Bereits im März, als das Restaurant zehn Wochen lang schliessen musste, sei es nicht einfach gewesen. Danach habe sie wieder Hoffnung geschöpft, bis erneut die Regeln mit Vierertischen und Maskenpflicht kamen. Zwar sei das Restaurant immer noch sehr gut gelaufen, doch der grosse Saal blieb ab April leer. Keine Hauptversammlungen, keine Weihnachtsessen, keine Schulungen, keine Familienanlässe und keine Traueressen. Ohne diese Anlässe seien die Kosten einfach zu hoch und das Restaurant finanziell nicht mehr tragbar gewesen. «Dies, obwohl der Vermieter uns sehr entgegenkam und in allem unterstützt hat», sagt Sarah Oesch. «Bevor ich in finanzielle Schwierigkeiten gerate, höre ich lieber auf.»Möchte in der Gastronomie bleibenSchweren Herzens muss sie nun auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen lassen. «Wir versuchen sie jedoch in andere Restaurants zu vermitteln», sagt Oesch. Sie selbst habe noch keine Pläne für die Zukunft. Sobald sie das Restaurant übergeben hat, will sie neue Pläne schmieden. Auf jeden Fall aber möchte sie in der Gastronomie bleiben. «Irgendwo geht sicher wieder eine Tür auf», sagt sie. Sie hofft, dass sich die Situation bald beruhigt und die Normalität zurückkehrt.