Für das Kissen holte Dai Kimoto die Säge aus dem Keller. Der 69-jährige Romanshorner Musiker schläft seit Jahren auf einem Brett als Matratze – er schwört auf das unbequeme Schlafen, wie er der «NZZ am Sonntag» erzählt. Schlafen auf dem Brett? «Man fühlt sich gerade. Wie in der Luft liegend. Ein schönes Gefühl», sagt Kimoto. «Hier kurz zu liegen, ist der schönste Moment am ganzen Tag.» Die Wissenschaft rät anderes: Je älter die Schläfer, desto weicher sollte die Unterlage sein. Kimoto, der Romanshorner mit japanischen Wurzeln und Leader der Swing Kids Big Band, hält es aber gar nicht mit der Bequemlichkeit. Er setzt ganz auf Disziplin, musikalisch und im eigenen Leben: Er badet morgens und abends in kaltem Wasser, praktiziert Yoga und turnt – 31 Bewegungen, «entwickelt vor 100 Jahren von einem japanischen Genie». Er trinkt fast nur Tee. Und er fastet, schluckt keine Tabletten und ernährte sich schon vegetarisch, als das noch keiner tat. Ein moderner Asket. (cz)