Anfangs Jahr hat ein fast vollständig neu zusammengesetzter Gemeinderat die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Gemeinde übernommen. Fast als erstes ist er in Klausur gegangen und hat sich Gedanken dazu gemacht, wie Rüthi in zehn Jahren dastehen soll. Daraus und aus aktuellen Bedürfnissen hat sich der Gemeinderat Zwischenziele für diese Legislatur gesetzt. Gestern stellte er sie an einer Bürgerinformation in der Mehrzweckhalle Bündt vor.Die Vision fürs Rüthi von 2031 ist mehr oder weniger das, was man als Einwohnerin oder Einwohner von seiner Wohngemeinde oft fast als Selbstverständlichkeit erwartet: eine funktionierende Infrastruktur, die die Bedürfnisse von Jung und Alt befriedigt und dies zu akzeptablen Kosten.Unter den gegebenen Umständen und der sich abzeichnenden Entwicklung gibt es dazu allerdings viel zu tun, wie Gemeindepräsidentin Irene Schocher zu verstehen gibt. Beispielsweise kommt die Ortsplanungsrevision in eine entscheidende Phase. Der Gemeinderat wird sich dafür einsetzen müssen, dass noch unüberbautes Bauland verfügbar wird. Neueinzonungen seien auf absehbare Zeit nicht möglich.Dann läuft die Konzession fürs Trinkwasserpumpwerk Neufeld aus. Für die Erneuerung müsse die Schutzzone erweitert werden. Und hinter der Autobahn ist die Deponiefrage noch offen. Hierzu lädt der Gemeinderat die Gegner und Fachleute in drei Wochen an einen runden Tisch ein.Die ARA sanieren – oder an Oberriet anhängen?Rüthi wird sich auch überlegen müssen, ob es seine in die Jahre gekommene Kläranlage teuer erneuern will – oder ob die Gemeinde ihr Abwasser der ARA in Oberriet zuführen will.Eine weitere Baustelle ist die Schule, wo bald alles zu Schulraum gemacht worden ist, was zu Schulraum umgebaut werden konnte – samt Aula und Heizungskeller im Bündt. Zur Frage, ob man die alten Kindergärten am Binnenkanal besser saniert oder ob man gescheiter grad ein neues Schulhaus für die Kindergärtler und die unteren Primarklassen baut, hat eine Arbeitsgruppe zwar einen Vorschlag erarbeitet und darin grad auch eine Lösung für den Infrastrukturbedarf auf dem Sportareal Rheinblick aufgezeigt.Wie weit die Bevölkerung aber dahinter steht, ist offen. Wegen der Einschränkungen durch Corona bestand keine Möglichkeit, darüber in einem öffentlichen Rahmen zu diskutieren. Das werde man aber müssen, betont Irene Schocher. Nicht zuletzt aus Kostengründen. Der auf dem Tisch liegende Vorschlag liesse sich nicht ohne erhebliche Steuerfusserhöhung realisieren – selbst wenn der Gemeinderat gewillt ist, nach Sparpotenzial zu suchen, um Spielraum für Wünschbares zu schaffen, wie Schocher in Aussicht stellt.Mehr mit den Bürgerinnen und Bürgern redenDen Mitwirkungsprozess eröffnet der Gemeinderat nun mit einem Fragebogen, den die Bürgerinnen und Bürger zu beantworten eingeladen sind. Überhaupt sind die Rüthnerinnen und Rüthner gebeten, mit Fragen oder Anliegen auf die Gemeindepräsidentin und den Gemeinderat zuzukommen. Man wolle auch vermehrt zu Informationsabenden einladen, kündigt Irene Schocher an.Solche gab es zwar schon bisher immer wieder. Der neue Gemeinderat möchte die Kommunikation aber noch forcieren, möglicherweise bald schon auch via Social-Media-Kanäle.