07.11.2019

Der FC Widnau liegt im Soll

Mit einem jungen Kader hat der FCW eine gute, aber inkonstante Hinrunde gespielt.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Meist tun sich Aufsteiger im ersten Jahr in der 2. Liga interregional leichter als im Folgejahr. Aufstiegsschwung und Euphorie im Vereinsleben verleihen zuweilen Flügel. Im zweiten Jahr folgt dann oft der Sturz in die schnöde Realität.Umso schöner ist es, dass es beim FC Widnau, dem einzigen Rheintaler Vertreter in dieser Liga, diesen Absturz nicht gegeben hat. Die Schützlinge von Trainer Roman Hafner, eine Mischung aus jungen Wilden mit viel Talent und erfahrenen, in vielen Fussballschlachten gereiften Recken, haben die Herbstrunde mit 19 Punkten aus dreizehn Spielen auf Rang sieben und damit in der vorderen Tabellenhälfte beendet.Die Abstiegszone ist doch nur vier Punkte entferntDas darf in dieser «Liga der Ausgeglichenheit» allerdings nicht zur Sorglosigkeit verleiten, Schliesslich ist die Abstiegszone, angeführt von Bassersdorf, nur vier Punkte entfernt. Dies ist auch der Grund, weshalb Co-Trainer Daniel Lüchinger von «zwei bis drei nötigen Zugängen» in der Winterpause ausgeht. Wobei noch nicht feststehe, ob und wie viele Spieler allenfalls den Verein verlassen.Wenn es bei Widnau in der Herbstrunde etwas zu kritisieren gab, dann war es die fehlende Konstanz und die Mängel im Spielaufbau. Was auch darauf zurückzuführen ist, dass der wichtigste und von seinen Anlagen her beste Spieler, Daniel Lässer, zu keiner Zeit wirklich in Form war. «Uns sind gerade zu Beginn der Saison doch einige wichtige Spieler nicht zur Verfügung gestanden», sagt Lüchinger, «Lässer fiel zunächst wegen einer Nasenoperation aus, dann war er vier Wochen beim Militär, dann gleich wieder verletzt, er hat also oft auch im Training gefehlt. Valentin Aggeler hat den ganzen Herbst verletzungsbedingt gefehlt. Dann fiel mit Stefan Lukic der nächste Innenverteidiger aus.»Tatsächlich musste Widnau fast durchgehend mit einer ständig wechselnden Besetzung der Innenverteidigung spielen – was andererseits den jungen Defensivkräften Sahin Kaya und Michael Alder die Möglichkeit bot, sich mit guten Leistungen in der Stammelf zu etablieren.Zum Saisonstart holte Blau-Weiss mit prächtigen Auswärtsspielen bei Bazenheid und den Kreuzlinger Teams viele Punkte. Zuhause gab es zunächst zwei Niederlagen. Erst in der dritten Heimpartie gegen Aufsteiger Bassersdorf fuhr Widnau daheim den ersten Sieg ein. «Obwohl es von aussen nicht so ausgesehen hat, haben wir unser bestes Spiel beim 0:0 gegen Amriswil gezeigt. Allerdings nur bis zum Sechzehner», bewertet Lüchinger die Leistung des Teams.«Der schlechteste Auftritt war vor wenigen Tagen beim abgeschlagenen Tabellenletzten United Zürich, wo wir nur mit viel Glück gleichzeitig mit dem Schlusspfiff das eher unverdiente Siegtor erzielten.»

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