Schöner kann ein Samstag kaum sein: Obwohl beiden Widnauer Teams weite Auswärtsfahrten bevorstanden, kehrten sie mit vollen Händen aus der Ferne zurück. Die Männer hatten es dabei einfacher, trafen sie doch auf den FC Tägerwilen, der zwar noch theoretische Chancen auf den Ligaerhalt gehabt hätte, sich aber aufgegeben hatte. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Thurgauer in den letzten beiden Spielen 14 Gegentore einfingen – sieben am Mittwoch beim 0:7 gegen Lachen/Altendorf, sieben am Samstag beim 2:7 gegen Widnau.
Der FC Widnau sicherte sich mit dem hohen Sieg den vierten Rang, den er am nächsten Samstag mit einem Heimsieg gegen Dübendorf bestätigen kann. Vielleicht reicht’s sogar noch auf das Podest – wenn Widnau gewinnt und gleichzeitig Wil II bei Absteiger Weesen patzt.
In Tägerwilen lag Widnau schon zur Pause mit 4:1 vorne. Ceyhun Tüccar (13.) und Emir Murati (15.) lenkten das Spiel mit ihren Toren schon früh in die von Widnau erwünschten Bahnen. Noah Thönig und nochmals Murati bauten auf 4:0 aus, ehe Pascal Geisselhardt für die Elf vom Untersee verkürzte. In die zweite Halbzeit startete Widnau dann mit einem veritablen Paukenschlag: Noah Thönig und Tüccar stellten innert zweier Minuten auf 6:1. Dann plätscherte das Spiel lange vor sich hin, ehe es nochmals zwei Tore gab. Merdijan Imeri erzielte zuerst Tägerwilens zweites Ehrentor, der eingewechselte Aaron Thönig beendete den Torreigen dann mit seinem 7:2.
Eindeutige Ausgangslage – und den Punkt geholt
In der 1. Liga der Frauen entschied sich am Samstagabend der dramatische Abstiegskampf. Widnau hatte in der letzten Runde gegen Leader Lugano hoch verloren, was zu erwarten war – schlimmer war aber, dass der FCW sich dabei zwei gelbe Karten einhandelte und so in der Strafpunktewertung hinter Schwyz zurückfiel. «Aber so ist der Auftrag klar, wir müssen gar nicht erst rechnen, sondern Gas geben, spielen und am Schluss schauen, wie es aussieht», sagte Trainer Pascal Roth vor dem letzten Saisonspiel.
In Eschenbach geriet Widnau dann nach einer Viertelstunde in Rückstand. Im Fall einer Niederlage wäre der FCW abgestiegen, denn Schwyz punktete bei Luzern II, Baar siegte in Balerna und Zürisee United, das in Lugano verlor, stand strafpunktemässig besser da. Aufgeben war für die Widnauerinnen aber natürlich keine Option: Sie waren resultatmässig schwach in die Saison gestartet, bewiesen aber Nehmerqualitäten und kamen immer zurück. So auch in Eschenbach, wo Eva Dietsche in der 31. Minute zum 1:1 traf.
Weil es bis zum Schluss keine weiteren Tore gab, durften die Widnauerinnen am Ende den verdienten Ligaerhalt feiern. Widnau bleibt, wie Staad (Rang fünf; 5:0 gegen Uri am Samstagabend), in der 1. Liga. Bekannt sind in Hinblick auf die neue Saison bisher vier Abgänge: Eva Dietsche und Isabel Gschwend beenden ihre Karrieren und auch Lara Scheichl verlässt das Team. Einen Schritt nach vorne macht Trainer Pascal Roth, der sieben Jahre lang in Widnau tätig war: Er wird Assistent von Marisa Wunderlin beim FC St.Gallen in der Women’s Super League.