Es war fast eine Stunde gespielt, auf der Anzeigetafel stand noch immer auf beiden Seiten die Null. Die Widnauer Chancen häuften sich, die Führung wäre verdient gewesen. Schaffhausen konnte sich für einen Moment aus der Umklammerung lösen. Tranquilli, über den viele Angriffe liefen, schoss, der Ball wurde unglücklich genau in die Füsse von Stürmer Bolli abgewehrt, der Widnau-Torhüter Ilija Kovacic bezwang.
Bereits nach vier Minuten hatte die «Spielvi» eine Chance, Zwahlen segelte nur knapp an einer Hereingabe vorbei. Drei Minuten später zwang Timon Cabezas den starken Gäste-Torhüter Melnytschenko mit einem Kopfball zu einer Parade. Daniel Lässer setzte in Minute zwölf zu einem Sololauf an, der erst im letzten Moment entschärft wurde. Dazwischen kam auch Schaffhausen zu einer Möglichkeit, Tranquilli scheiterte an Kovacic. Die beste Chance hatten die Gäste, als der freistehende Magliulo den Ball in die Hände von Widnau-Goalie Kovacic köpfte. Kurz vor der Pause war Widnau nahe am Führungstor, aber Lässer schoss knapp am Gehäuse vorbei.
Schaffhausen mauert sich ein, Widnau findet kein Rezept
Nach der Pause spielte sich das Geschehen vornehmlich in der Platzhälfte der Gäste ab. Aber ausgerechnet in dieser Phase erzielten die Schaffhauser das Führungstor.
Danach reagierten sie so, wie das ein Team macht, das beim Favoriten knapp führt: Die Verteidigung wurde weiter gestärkt, es wurden ein paar Mätzchen aus der Trickkiste gezaubert, mit Haken und Ösen aufsässig gekämpft und wenn möglich, liess man sich viel Zeit. Der knappe Vorsprung sollte mit allen Mitteln über die Ziellinie gerettet werden.
In der letzten Viertelstunde setzte Widnau zum Powerplay an, das in der 77. Minute zur besten Chance des Spiels führte: Erst wurde ein Schuss des eingewechselten Kevin Egbon ans Aussennetz abgewehrt, und beim folgenden Eckball setzte Atila Prado den Kopfball an die Latte. Nach dem Schlusspfiff kochten die Emotionen über. Es kam zu einer Rudelbildung, als ein Munotstädter vor der Widnauer Bank jubelte, deshalb gab es für beide Teams noch je eine Verwarnung nach dem Match.
«Aufstehen, Krone richten und weiterkämpfen», sagte Widnaus Trainer Andreas Lüchinger nach dem Spiel zu seinen Spielern, «wir haben noch drei Spiele vor der Winterpause und dort sind neun Punkte zu gewinnen.»
Vor allem mit dem Einsatz in der zweiten Halbzeit war der Widnauer Übungsleiter zufrieden. So sah es auch Präsident Kuno Jocham: «Es hat nicht sollen sein, aber solche Spiele kann es immer wieder geben.»
2. Liga inter, Gruppe 5
Widnau – SV Schaffhausen 0:1 (0:0)
Aegeten – 400 Fans – SR: Aliji.
Tor: 59. Bolli.
Widnau: Kovacic; Massari, Ivic, Atila (80. Aksic), Giovetti (74. Faleschini); Liechti; Cabezas (74. Egbon), D’ Amico, Lässer, Andrade (62. Ivanusa); N. Thönig.
Gelbe Karten: 55. D’ Amico, 65. Lässer, 93. Ivanusa, 94. Massari – Schaffhausen 1.
Weitere Spiele: Dardania SG – Amriswil 3:1, Thalwil – Uster 1:2, Balzers – Frauenfeld 2:1, Chur – Adliswil 2:3, Bazenheid – Lachen/Altendorf 3:1, Rapperswil II – Rorschach-Goldach 5:0.
Rangliste: 1. Balzers 10/25; 2. Widnau 11/20, 3. Wil II 10/19, 4. Rorschach-Goldach 11/19, 5. Uster 10/17, 6. Chur 10/17, 7. Thalwil 11/16, 8. SV Schaffhausen 10/14, 9. Adliswil 10/14, 10. Bazenheid 10/13, 11. Dardania 10/13, 12. Rapperswil II 10/12; 13. Lachen/Altendorf 10/10, 14. Frauenfeld 10/8, 15. Amriswil 11/2.