Patrick Haltiner wurde vor zwei Monaten Cheftrainer, nachdem er seit Sommer 2023 Assistent war. Er hat das Amt von Jassem Samir übernommen, der den Verein nach kurzer Zeit wieder verliess, weil seine Ideen nicht mit den Vorstellungen der Spielerinnen vereinbar waren. Mit der sportlichen Ausbeute des Herbsts kann Haltiner nicht zufrieden sein, er hält aber fest:
Am Einsatz der Spielerinnen und am Teamgeist habe ich nichts auszusetzen.
Die Widnauerinnen wünschen denn auch, dass Haltiner ihr Trainer bleibt. Der Bündner beabsichtigt ebenfalls, auf der Aegeten zu bleiben. Dies ist allerdings davon abhängig, ob Haltiner in der Region eine Arbeitsstelle findet: «Ich wohne in Sagogn und fahre immer 100 Kilometer bis ins Training. Dauerhaft wird mir das zu viel.»
Frauen, 1. Liga, Gruppe 2
Rangliste: 1. Wädenswil 10 Spiele/25 Punkte; 2. Luzern 11/22, 3. Sempach 11/19, 4. Eschenbach 11/19, 5. Staad 11/17, 6. Gambarogno 11/16, 7. Toggenburg 12/15, 8. Baar 10/14, 9. Schwyz 11/14, 10. Blue Stars 11/12; 11. Zürisee 11/9, 12. Schlieren II 12/8, 13. Widnau 11/4.
Seit Patrick Haltiner die Verantwortung trägt, hat Widnau keinen einzigen Punkt gewonnen: «Wir waren leistungsmässig oft nahe an den Gegnerinnen, es fehlte aber am nötigen Glück bzw. Durchsetzungsvermögen und zunehmend auch am Selbstvertrauen, um uns zu belohnen.» Haltiner spricht von «Kipppunkten» in den Spielen, die zum Misserfolg führten.
In Schlieren erzielten wir nach 0:2-Rückstand das Anschlusstor und verschossen dann einen Penalty.
Auch bei der 0:2-Niederlage gegen Eschenbach war ein verschossener Elfmeter mitverantwortlich für die Niederlage. Schwach sah er sein Team nur bei der 1:7-Heimniederlage im Derby: «Die Staaderinnen haben uns überrollt.»
Den einzigen Sieg gab es am 10. September (1:0 gegen Toggenburg). Dort und im Spiel gegen Eschenbach hätten die Widnauerinnen die stärksten Saisonleistungen gezeigt, sagt Haltiner. Im letzten Spiel vor der Winterpause – die letzte Runde fiel dem Schneefall zum Opfer – verpasste es Widnau bei der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Zürisee, den Anschluss an die vor ihm liegenden Teams herzustellen.
Guter Start im Frühling brächte die Hoffnung zurück
Das Ziel bleibt der Ligaerhalt, den Widnau in der letzten Saison mit Ach und Krach realisierte. Haltiner sagt:
Wenn wir in den ersten fünf, sechs Spielen zehn Punkte holen, können wir’s noch schaffen.
Es klingt, wie wenn er fest mit seiner eigenen Zukunft auf der Aegeten rechnet.
Dass das verflixte zweite Jahr nach dem Aufstieg schwieriger wird, hängt auch mit dem Rücktritt erfahrener Spielerinnen wie Topskorerin Eva Dietsche oder Isabel Gschwend zusammen. Auch deshalb ist die Kadergrösse knapp bemessen: «Zum Glück halfen uns immer wieder Spielerinnen vom zweiten Team und den Juniorinnen aus», sagt Haltiner. Er hofft, dass einige fix ins Fanionteam stossen. Auch eine Verstärkung aus einem anderen Verein wäre willkommen.