Am übernächsten Wochenende spielt der FC Widnau im Schweizer Cup gegen den FC St. Gallen sein Jahrhundertspiel. Bevor es dazu kommt, gilt Widnaus Konzentration der ersten Cup-Qualifikationsrunde der 2. Liga inter. In drei Runden (Mitte August, Ende November und Ende Juni) werden aus 52 Teams die Teilnehmer für den Schweizer Cup 2024/25 ermittelt. Gegner am Samstag ist der BSC Old Boys aus Basel. Weil die Aegeten mit dem Grenzlandturnier besetzt ist, findet das Spiel um 17 Uhr in Diepoldsau statt.
Der 1894 gegründete Traditionsclub ist nach dem FC Basel der zweitgrösste Verein aus der Stadt am Rheinknie. Vier Jahre nach seiner Gründung stieg er in die NLA auf und wurde auf Anhieb Vizemeister – in den ersten Jahren des Bestehens dreimal. 1987 stiegen die Old Boys nochmals in die NLB auf, wo sie sechs Saisons blieben. Dann wurden die Basler in die 2. Liga durchgereicht. Dem Aufschwung mit dem Aufstieg in die Promotion League 2011/12 folgten finanzielle Probleme, OB stieg freiwillig ab. Nun hat sich der Verein völlig neu aufgestellt. «Der neue Weg beginnt», heisst es auf der Website des Clubs.
Die Heimspiele trägt OB in der 6000 Fans fassenden Schützenmatte aus, wo der Club eine eigene Geschäftsstelle mit vollamtlichem Mitarbeiter hat. Die Strukturen sind ohnehin mehr als Interregio-tauglich. Und immer wieder setzen sich OB-Junioren im Profifussball durch. So waren Timm Klose, Eren Derdiyok, Breel Embolo oder Cedric Itten einst bei den Old Boys.
Letzte Saison erreichten die Basler in der Nordwestschweiz-Gruppe den dritten Platz, auch heuer gehören sie zu den Favoriten um den Aufstieg in die erste Liga. Im Trainerstaff sticht ein Name heraus: Der Co-Trainer heisst Gilles Yapi. Der 41-jährige Ivorer spielte früher bei Basel, YB und dem FCZ, 2006 spielte er für die Elfenbeinküste an der WM in Deutschland. Seine Karriere nahm ein jähes Ende, als er in einem Spiel bös gefoult wurde und dabei acht verschiedene Verletzungen erlitt.
Auch wenn es sich vom Namen her ein wenig anders anhört: Die «Alten Buben» aus Basel werden für die Widnauer ein harter Brocken sein, dem nur mit mindestens hundertprozentigem Einsatz, Kampfgeist und Konzentration beizukommen sein wird.