Die Personalie ist deshalb bemerkenswert, weil der mit grossen Ambitionen in die Meisterschaft gestartete FC Rüthi nach der Vorrunde mit nur neun Punkten den elften und zweitletzten Rang der 3. Liga, Gruppe 2, belegt.
Rüthis Präsident Urs Baumgartner hatte gegen Ende der Vorrunde gesagt, dass der Verein zu Beginn der Winterpause die sportliche Lage analysiere und danach entscheide, wie es weitergeht. Das ist nun geschehen: Der FC Rüthi bereitet sich mit Granit Bojaxhi als Trainer auf die Rückrunde vor.
«Gute Stimmung, sehr guter Trainingsbesuch»
Der Vorstand habe diesen Entscheid einstimmig gefällt, teilt der Verein mit, nachdem der Trainer seine Sicht der Dinge dargelegt hatte. Sportchef Daniel Büchel sagt: «Wir sind von der Arbeit von Granit Bojaxhi überzeugt.» Für seine Weiterbeschäftigung sprechen gemäss Büchel die gute Stimmung in der Mannschaft, lobenswerte Trainingspräsenz der Spieler und auch die Tatsache, dass die Automatismen gegen Ende der Vorrunde langsam besser funktionierten: «Einige Male hatten wir auch Pech, wir könnten auch sechs, sieben Punkte mehr haben – dann wäre der Trainer nie zum Thema geworden.» Tatsächlich wirkte namentlich die Rüthner Defensive in den letzten drei Spielen der Vorrunde stabiler als zuvor, was allerdings nicht schwer ist: In den ersten acht Spielen gab es 30 Gegentore.
Sicher auch zu Bojaxhis Vorteil war, dass Rüthi im letzten Spiel in Diepoldsau mit 4:1 gewonnen und damit seine sieben Spiele umfassende Niederlagenserie beendet hat. Damals reagierte das Team mit viel Biss auch darauf, dass es im Blätterwald zu rauschen begann.
Gegen Ende der Vorrunde war die Defensive stabiler
Dennoch handelt der FC Rüthi mit der Weiterbeschäftigung entgegen den im Mannschaftssport geltenden Usanzen. Das geschieht auch deshalb, weil sich Rüthi im Sommer bewusst dafür entschieden hatte, mit dem aus Rüthi stammenden Bojaxhi etwas Neues aufzubauen. «Wir können ja nicht jedes halbes Jahr unsere Ausrichtung ändern», sagt Sportchef Büchel.
Der Vorstand des FC Rüthi stellt seine Überzeugung über den Druck von aussen. Das verdient Respekt – unabhängig vom Erfolg, den diese Entscheidung zeitigt. Dass es möglich ist, macht derzeit der Eishockeyclub SC Rheintal vor: Dort durfte der Trainer nach einer Saison voller Niederlagen bleiben, jetzt liegt Sascha Mosers Mannschaft sehr gut im Rennen um die angestrebte Playoff-Qualifikation.