Es war ja nicht so, dass die Rebsteiner es nicht versucht hätten. Nein, ihnen gelang am Sonntag gegen Diepoldsau-Schmitter eine starke Leistung, vor allem in der ersten Hälfte. Allerdings war es wie verhext. Wahlweise scheiterten sie an Gästegoalie Sandro Gilomen, am eigenen Unvermögen oder am Aluminium.Die erste Hälfte dominierte der FCR. «Da hat uns das gewisse Etwas gefehlt», gab Gilomen zu. Rebstein hatte dieses; war deutlich präsenter und agierte nach vorne zielstrebig. Per Freistoss setzte Elion Sopi ein erstes Ausrufezeichen (5.), doch Gilomen wehrte zur Ecke ab. Dann prallte er nach dem nächsten Sopi-Freistoss mit Simon Schranz zusammen; er musste gepflegt werden, spielte aber weiter. Und sah einen Rebsteiner Angriff um den anderen auf sich zurollen.Diepoldsau hat in der ersten Hälfte keinen AbschlussDie nächste Chance hatte Jo-shua Eggenberger aus gut 15 Metern, der Flügel kam mit seinem Abschluss aber ebenso wenig an Gilomen vorbei wie Timon Cabezas aus 25 Metern. Verteidiger Philip Baumgartner gelang es dann, den Torhüter zu bezwingen – sein Kopfball ging aber an den Innenpfosten und von dort aus zurück ins Feld.Der FC Diepoldsau-Schmitter fand in der ersten Hälfte kein Mittel gegen die stark postierte Rebsteiner Abwehr. Die Rheininsler hatten in den gesamten 45 Minuten keinen einzigen nennenswerten Abschluss zu verzeichnen. Ihnen schien das anstrengende 0:8 vom Dienstag gegen das mit 1.-Liga-Spielern gespickte «Zwei» von Eschen/Mauren noch in den Knochen zu stecken, agierten sie doch ungewohnt passiv. Nicht geholfen hat ihnen sicher auch, auf Topskorer Ogün Hot (14 Saisontore) verzichten zu müssen. Dennoch musste die Riklin-Elf im zweiten Durchgang reagieren. Und das gelang. Diepoldsau, das jüngst in Altstätten eine 0:3-Rücklage aufgeholt hatte, zeigte erneut Nehmerqualitäten.Rebstein hat Chancen, trifft aber einzig aus elf MeternAls Kimi Metzler in der 48. Minute aus 25 Metern knapp daneben schoss, war dies bis dahin die beste Diepoldsauer Möglichkeit. Rebstein kam darauf zu den nächsten zwei Chancen, doch sowohl Alessio Celentano wie auch Captain Rico Köppel blieben an Gilomen hängen.Es war nun aber doch sichtbar, dass die Gäste aktiver am Spiel teilnahmen. Und sie unterstrichen dies in der 53. Minute mit dem 1:0. Nach einem langen Ball von Sandro Sonderegger kam es bei Rebstein zu einem Missverständnis zwischen Verteidiger Baumgartner und Goalie Dominik Roth. Dario Blum profitierte und brachte die Gäste in Führung.Das Gegentor schockierte den FC Rebstein. Er musste sich erst wieder aufraffen, denn nach so vielen guten Chancen war es ein herber Nackenschlag. Dann jedoch griffen die Grün-Weissen wieder an und nach einem Foul von Willi Durot an Köppel bekamen sie einen Penalty. Der junge Timon Cabezas übernahm die Verantwortung, verlud Gilomen gekonnt und schob den Ball zum 1:1 hinein. Bei diesem Spielstand entwickelte sich eine offene Schlussphase.Das Spiel hätte auf beide Seiten kippen könnenIn dieser hätten beide Mannschaften das entscheidende Tor erzielten können. Rebstein kam ihm mit Köppel am nächsten, doch er fand einmal mehr in Gilomen seinen Meister.Diepoldsau hatte zwei Chancen; beide Blum, der auffälligste Offensivakteur der Gäste. Doch erst blieb er an Roth hängen und dann verstolperte er den Abpraller nach einem Freistoss, mit dem Durot Roth zu einer Glanzparade gezwungen hatte.Diese drei waren besonders starkDass Diepoldsau in Rebstein gepunktet hat, hat es primär seinem Goalie zu verdanken. Reihenweise brachte Sandro Gilomen die Rebsteiner Angreifer zur Verzweiflung; mal lenkte er einen Freistoss um den Pfosten, dann einen Weitschuss, dann zeigte er in einer Minute zwei Glanzparaden. «Als Torhüter ist es besonders schön, wenn sogar die Gegenspieler nach dem Spiel sagen, ich hätte eine gute Leistung gezeigt», so der 21-Jährige, der dem Diepoldsauer Nachwuchs entstammt. Und: «Ein solches Spiel gibt natürlich viel Selbstvertrauen.» Am Ende habe Diepoldsau sogar gewinnen können, mit dem Punkt konnte Gilomen aber gut leben.Weniger zufrieden mit dem Resultat war der Rebsteiner Innenverteidiger Emre Kocabas (Bild unten). «Es ist für uns bitter, hier wäre viel mehr drin gelegen. Aber wir haben die Chancen nicht genutzt», sagte er. Kocabas hatte zuvor während 90 Minuten plus Nachspielzeit überzeugt. Er hat nicht nur tadellos verteidigt, er spielte mit seinem linken Fuss auch immer wieder starke Steilpässe und schaltete sich ins Offensivspiel ein.Mit sich geht der 26-Jährige hart ins Gericht: «Ich mag mich nicht erinnern, nach einem Spiel einmal komplett zufrieden mit allem gewesen zu sein. Es hätte besser sein können.» Die ruhige, aber effektive Vorstellung Kocabas’ verdient Rang zwei aber doch.Der Dritte ist Rebsteins Stürmer Timon Cabezas. Er traf hin und wieder die falsche Entscheidung, legte aber unheimlich viel Engagement an den Tag – und war der einzige, der Gilomen bezwingen konnte.3. Liga, Gruppe 2Rebstein – Diepoldsau-Schmitter 1:1 (0:0)Birkenau – 295 Zuschauer.Tore: 53. Blum 0:1, 61. T. Cabezas (Penalty) 1:1.Rebstein: Roth; Kamalanathan, Baumgartner, Kocabas, Ergens; Sopi, Schranz, Köppel; Celentano, Eggenberger (46. A. Cabezas); T. Cabezas.Diepoldsau: Gilomen; Szin, Sonderegger, Durot, Ceraolo; Gröber (79. Deyerler); G. Bellante (82. Solak), Metzler, Dietsche, Solak (46. Holenstein); Blum.Gelbe Karten: 37. Dietsche, 43. T. Cabezas, 88. Celentano.