«Das Trainerkarussell dreht diese Saison nicht besonders, die Rheintaler Fussballklubs scheinen zufrieden zu sein mit der Entwicklung ihrer Teams. So auch der FC Altstätten, bei dem die Unterschriften-Tinte bei den Trainern bereits trocken ist», steht in der Mitteilung des FCA. Adi Brunner und Sahin Irisme verlängern ihr Engagement und bekommen einen besonderen Unterstützer.
«Der FC Altstätten beurteilt die Arbeit von Adi Brunner sowie Assistenztrainer und Spieler Sahin Irisme als grossartig und zögert deshalb keine Sekunde, die Zusammenarbeit mit dem Duo um ein weiteres Jahr auszuweiten», so der FCA. Das Team konnte nach dem Aufstieg nicht nur in der 2. Liga Fuss fassen, es spielte auch von Anfang an in der oberen Tabellenhälfte mit. Das Team bietet spektakulären Offensivfussball und lockt damit viele Leute auf die einheimische Gesa.
Die meisten Jungen bleiben – ein paar prominente Abgänge
«Wir haben eine gute Mischung aus Routine und Nachwuchsspielern. Ausserdem sind wir auf fast jeder Position doppelt aufgestellt. Es ist die ganze Saison über ein Riesenspagat, damit alle Spieler zufrieden sind», sagt Trainer Adi Brunner. Und: «Wir haben keine typischen Ergänzungsspieler. Die Routiniers sind gestandene 2.Liga-Spieler, die Jungen sind ebenfalls auf diesem Niveau und können mehrere Spieler hintereinander grossartige Leistungen abrufen. Unsere grösste Herausforderung ist also, alle bei Laune zu halten.»
Dies und andere Gründe führen trotzdem zu Mutationen. Tobia Walt wechselt zum FC Widnau, Deniz Mujic und Filip Jovicic ziehen nach ein paar Monaten wieder weiter und Björn Ergens wird ab der neuen Saison das «Zwei» verstärken. Flügel Carlo Göldi schlägt seine Zelte definitiv in Basel auf, weil er neben dem Studium nun auch eine Arbeitsstelle am Rheinknie angetreten hat. Mit Kika Karamarkovic verliert der FCA seinen umtriebigen und beliebten Goalitrainer. Karamarkovic, der in vielen Teams ein Mandat hat, konzentriert sich künftig noch mehr auf das Team Rheintal-Bodensee.
Den Abgängen stehen viele Vertragsverlängerungen gegenüber. Die junge Garde hat ebenso für eine weitere Saison zugesagt wie die gestandenen Spieler, die ihre Knochen schon länger für den FCA hinhalten. «Entgegen anderslautenden Gerüchten werden die Fans auch weiterhin Adis Hujdurs technische Qualitäten auf der Gesa bewundern können», schreibt der FC Altstätten weiter. Dies komme den jungen Offensivtalenten aus der eigenen Juniorenabteilung sehr zugute, «denn zwei derart waschechten Stürmern wie Hujdur und Irisme bei jedem Training über die Schultern schauen zu können, ist unbezahlbar.»
Zugänge aus Nachwuchs und Extern erweitern den Kader
Der FCA hatte diese Saison durchschnittlich acht bis neun Spieler in der Startelf, die in Altstätten Fussballspielen gelernt haben. Die Identifikation könnte nicht grösser sein. Damit dies so weiterläuft, sind wieder einige A-Junioren auf dem Sprung in die erste Mannschaft. Sie haben im Winter die Vorbereitung mitgemacht und wechseln im Sommer ins «Eins». Konkret sind dies Rejhan Ibraimi für die Defensive, Ryan Scheftner für die Offensive und Thierry Langenegger, ein 16-jähriger Allrounder.
Mit Noah Graber und Gian Luca Camenisch kommen zudem zwei Externe auf die Gesa. Graber ist ein 22-jähriger Defensivspezialist aus Vaduz und wird die linke Verteidigung verstärken. Camenisch ist ein begnadeter Techniker – ein 29-jähriger Rückkehrer, der schon vor acht Jahren beim FCA gespielt hat. «Vermutlich kommen am 23. Juni beim Gastspiel des FCSG auf der malerischen Gesa noch ein paar Spieler hinzu, die spontan bei Peter Zeidler kündigen und beim FCA unterschreiben», heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Ein Altstätter Urgestein kehrt auf die Gesa zurück
Eine Verstärkung erhält der FCA auch im Trainerstaff. Jahrelang war er das Gesicht des Clubs; er war bei Auswärtsspielen immer eine Stunde vor der ersten Mannschaft da. Er kümmerte sich um das Drumherum vor dem Spiel und war die Visitenkarte, die das «Eins» hinterlassen hat, indem er die Kabine vor und nach jedem Spiel unter seine Fittiche nahm. «Ich will, dass meine Mannschaften einen guten Eindruck hinterlassen, auch wenn wir die drei Punkte mitnehmen», sagt er.
Nach jahrzehntelangem Einsatz für die erste Mannschaft nahm er sich vor vier Jahren eine Auszeit und stellte sein Engagement nach einem Jahr Pause dem FC Montlingen zur Verfügung. Die Rede ist von Giuseppe Castrovinci, der zu «seinem» FC Altstätten zurückkehrt.
«Ich komme wieder nach Hause und das ist schön!»
Es war Castrovincis Herzenswunsch, nochmals beim FCA tätig zu sein. Als dieser Wunsch Adi Brunner und Präsident Andreas Broger zu Ohren kam, zögerten sie nicht und nahmen Kontakt mit ihm auf. Castrovinci wird als neuer Coach die Lücke schliessen, die er damals hinterlassen hat. «Neu nennt man das Teammanager», sagt er augenzwinkernd. «Ich organisiere alles um das Team, was nicht mit Fussball zu tun hat. Schiedsrichter, Kabine, Dress, Getränke, Medienkontakte, damit sich die Jungs voll auf das Fussballspielen konzentrieren können.»
Castrovinci führt überdies aus: «Die Rückkehr ist eine Herzensangelegenheit. Sie tut aber auch weh, weil ich gleichzeitig den FC Montlingen und viele Freunde verlassen muss. Der Entscheid war nicht gegen Montlingen. Ich wurde dort sehr herzlich aufgenommen, meine Arbeit wurde immer geschätzt und ich habe Einblick in einen Fussballverein erhalten, der mich durch den familiären Zusammenhalt und das riesige Umfeld sehr beeindruckt hat.»