Seit zehn Jahren ist der Neovac Ballon als gelber Punkt am Rheintaler Himmel unterwegs. Nach 450 Flugstunden war es am Montagmorgen Zeit, ein letztes Mal abzuheben. Beide – Ballon und Führerin Marlies Nägeli – gingen danach in Pension. Während der Ballon komplett ausgedient hat, sieht Nägeli als frischgebackene Grossmutter von Drillingen einem aktiven Ruhestand entgegen.Jungfernflug und PensionierungDoch es war nicht nur eine stille, ruhige Pensionierung, denn gleichzeitig wurde auch der neue, beinahe doppelt so grosse Ballon der Oberrieter Firma eingeweiht. Seite an Seite wurden der alte und der neue gelbe Riese in der frühen Morgensonne ausgelegt und langsam mit grossen Ventilatoren aufgeblasen.
Als dann die beiden Heissluftballone aufgestellt waren, wurde der Grössenunterschied zum ersten Mal richtig sichtbar, rund 3800 respektive 6300 Kubikmeter Volumen. «Aber beide fliegen sich fast gleich – es ist wie ein kleines oder ein grosses Auto zu fahren», sagte der Pilot des neuen Ballons, Eugen Nussbaumer. Nach einer kurzen Ansprache von Neovac CEO Patrik Lanter wurde es Zeit, abzuheben.Mit dabei bei der Pensionierungsfahrt war auch der ursprüngliche Taufpate des alten Ballons, der ehemalige Neovac-Mitarbeiter Erwin Wüst. Für den neuen Ballon durften jeweils die Dienstältesten des Unternehmens Taufpate sein und den Jungfernflug miterleben. Dies waren Heinrich Köppel, der bereits die Lehre bei Neovac absolvierte und einen Rekord von nahezu 49 Dienstjahren hat, sowie die Oberrieter Zwillingsschwestern Silvia Steiger und Brigitte Zaru, die am genau gleichen Tag vor rund 33 Jahren bei der Neovac ihren Dienst angefangen hatten.
Als beide Ballons schliesslich abhoben, ging es rasch in die Höhe und schon bald sah man nur noch zwei gelbe Punkte. Und den grösseren dieser zwei Punkte wird man auch in Zukunft öfter wieder über dem Rheintaler Himmel sehen.