12.07.2019

Der erste Schritt

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Selbst der längste Weg besteht nur aus einer Aneinanderreihung von Schritten. Dann los! Es wird Zeit das wir den ersten tun!Eigentlich plante ich schon seit einigen Jahren, einmal sehr früh aufzustehen und diesmal den Weg, den ich fast täglich mit dem Auto zur Arbeit fahre, (wenigsten zum grössten Teil) unter die Wanderschuhe zu nehmen und in Ruhe links und rechts die schönen (und auch weniger attraktiven) Gärten zu betrachten. Diesen Sommer war es nun endlich so weit: Mit der ersten Morgendämmerung ging’s los! Die ersten paar Kilometer waren schnell vorbei, denn diesen Teil kannte ich schon per pedes zur Genüge. Aber schon im übernächsten Dorf fielen mir mehrere Gärten auf, die etwas versteckt durch Hecken und Wände meiner (autofahrerischen) Aufmerksamkeit erfolgreich entgangen waren. Oder muss man sagen «glücklicherweise»? Denn man soll sich beim Fahren ja auf die Strasse und nicht auf die Umgebung konzentrieren.Gleichwohl, wie es auch sei, ich entdeckte Verborgenes, gleich hinter der Hecke, unmittelbar an die Strasse, beziehungsweise das Trottoir oder den Feldweg Angrenzendes. Wenige Schritte entfernt blühten speziell gestaltete Staudenbeete in reicher Pracht. Die oder der Besitzer/in hatte mit grossem Können und sicher jahrelanger Erfahrung eine Wunderwelt an Farben, Formen und Abstufungen geschaffen. Ein Eldorado, gepflegt, bewässert und immer wieder erneuert und umgeplant, begonnen mit einem ersten Schritt.Nicht gerade zu einem Garten gehörig, entdeckte ich nach einigen Stunden Wanderns mit liebevoll gepflegten Gärten einen grossen Hang voll mit «Unkraut». Blühend in allen Farben, mit viel einjährigem Mohn – wirr, wie die Natur ihn entstehen liess. Oder war es der Mensch? Denn der Mohn zeigte mir eindeutig: Hier hat jemand nachgeholfen. Ein Naturfreund, und hier unübersehbar der Besitzer der Nachbarparzelle, hat den ersten Schritt gewagt. Mit der Ansaat von Mohn und anderen, momentan noch nicht so gutsichtbaren Wildblumen, hat er begonnen, ein Paradies einer anderen Art als vorher beschrieben zu schaffen: Natur pur. Der Mohn, mein erster Aufmerksamkeit heischender Eindruck, wird schon nächstes Jahr wohl vorbei sein. Er braucht freie, unbewachsene Flächen ohne Konkurrenz, um sich zu entfalten. Aber alle die jetzt noch unsichtbaren, meist noch nicht blühenden Wildblumen wie Salbei, Margerite und wilde Möhre werden sich zu einem Paradies für Insekten, Vögel und Kleingetier entwickeln.Weil jemand den ersten Schritt gegangen ist!Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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