Schon Stunden vorher sind sie nervös, schauen ständig zum Fenster hinaus und warten darauf, das Glöcklein zu hören. Wenn der Samichlaus mit den beiden Schmutzlis dann endlich unsere Stube betritt, verstummen die Kinder und geben kaum hörbare Antworten. Das Sprüchlein wird leise daher gemurmelt. Sie trauen sich kaum, den Stab zu halten.
Statt Papi mit Konfitüre kam der Samichlaus mit Papis Schuhen
Vor ein paar Jahren lief etwas mit der Anmeldung schief. Kein Jungwacht-Samichlaus also. Ein Ersatz musste her. Mein Mann lieh sich von einem Kollegen ein Samichlauskostüm. Als die ganze Familie inklusive Grosseltern im Wohnzimmer versammelt war, begab sich mein Mann in den Keller, um Konfitüre zu holen. Nach einer Weile – die Kinder wunderten sich schon, weshalb Papa so lange nicht mehr zurückkommt – klingelte es an der Haustür. Der Samichlaus!
Die Kleinste setzte sich direkt auf seinen Schoss, die Buben plapperten drauflos. «Das sind doch die Schuhe von Papa», sagten sie und:
Der Chlaus hat nicht den gleichen Bart wie letztes Jahr.
Nachdem er sich verabschiedet hatte, merkten die Kinder, dass der Samichlaus sein Buch vergessen hat: «Das Buch gehört doch Papa.»
So ganz sicher schienen sich die Kinder aber nicht zu sein. Sie überlegten den ganzen Abend, ob es Papa war oder nicht. Wir versuchten überzeugend darzulegen, dass es sich auf jeden Fall um den echten Samichlaus gehandelt hat – und glaubten auch, dass es gefruchtet hat. Doch kürzlich fragte unsere Tochter: «Papa, bist du dieses Jahr wieder der Samichlaus?»